West-Coast-Nationalpark
Wer ein paar Tage in und um Kapstadt verbringt, der sollte sich den West-Coast-Nationalpark nicht entgehen lassen. Gerade mal 100 km von Kapstadt entfernt, bietet sich der Nationalpark optimal für eine Tagestour an.
Der West-Coast-Nationalpark zählt mit seinen mehr als 250 Vogelarten zu einem der wichtigsten Vogelschutzgebiete der Welt. Früher befanden sich drei großen Farmen an der Lagune. Über die Jahre hatte man die Farmwirtschaft eingestellt und stattdessen Wildtiere angesiedelt.
Auf dem Weg zum Nationalpark kann man noch ein paar Foto-Stopps einlegen. Zum Beispiel in Grotto Bay (ganz links auf dem obersten Bild kann man ganz verschwommen Kapstadt erkennen):
Der Eingang des Nationalpark befindet sich direkt an der R27 und ist gut ausgeschildert. Man kann am Eingang des Parks direkt bis zur Schranke fahren, bezahlt die Eintrittsgebühr und kann passieren. Man bekommt auch eine kleine Touristen Karte vom Park ausgehändigt die sehr praktisch ist. Hier stehen die Entfernungen zu den einzelnen Stopps drin sowie Informationen über mögliche Tier-Sichtungen, Aktivitäten und allgemeinen Parkinformationen.
Die Einfahrt in den Park ist sehr schön und die Straßenverhältnisse sind gut. Durch die dichte Buschlandschaft empfehle ich die Mitnahme eines Fernglases. Man kann so die tollen Vögel und andere im Park vorkommenden Tiere gut beobachten.
Erster Stopp war der Abrahamskraal. Ein sehr guter Vogel-Beobachtungspunkt (bird hide). Man läuft über einen kleinen Steg zu einem geschützten Häuschen mit Holzbänken im inneren. Hier kann man sitzen und die Vögel im Wasserloch beobachten. Insgesamt gibt es hier im Park vier verschiedene dieser Vogel-Beobachtungspunkte.
Weiter ging die Fahrt in Richtung Atlantic Viewpoint.
Am Atlantic Viewpoint gibt es ein kleines Picknick Plätzchen mit einem Tisch wo man herrlich sein mitgebrachtes Frühstück genießen kann während der Blick über den Atlantischen Ozeans schweift. So friedlich und ruhig hier.
Nächster Halt auf der Karte ist das schroffe Rocky Shore oder auch Tsaarsbank genannt. Hier findet man eine große Ansammlung von Felsen/Steinen im Meer an diesen sich die hohen Wellen brechen. Von August bis September kann man von hier aus die Wale beobachten.
Hier am Atlantik ist die Luft gleich viel frischer und es weht eine ordentliche Brise (je nachdem zu welcher Jahreszeit man den Park besucht). Es riecht auch sehr stark nach Algen und Muscheln. Hier am Tsaarsbank kann man sehr gut zum Sonntags-Braai herkommen. Es gibt einige fest aus Stein installierte Grillmöglichkeiten. Während das Fleisch vor sich hin brutzelt kann man die Zeit nutzen um schöne Muscheln zu suchen. Davon gibt es hier nämlich ganz viele.
Auch ausgedehnte Strandspaziergänge sind hier wunderbar möglich. Man kann an diesem wunderschönen Plätzchen sehr gut die Seele baumeln lassen und sich den Wind um die Ohren wehen lassen.
Weiter im Park geht es zum Postberg. Dieser ist nur während der Monate August und September geöffnet. Denn zu dieser Zeit ist hier die Blumensaison und der Park erleuchtet in allen möglichen bunten Farben.
Die Fahr führt weiter zur Kraalbai.
Hier führt ein Steg ins Wasser. Am Wochenende kommen viele Einheimische aus dem nahe gelegenen Langebaan mit ihren Booten und ankern in der Bucht zum Essen und Baden.
Der Sand hier ist fein und schön weiß. Ich empfehle die Mitnahme eines Picknick Korbs um hier eine Pause einzulegen. Hier kann man nämlich locker ein paar Stunden verbringen und baden. Je nachdem wann man den Park besucht hat man diese Bucht fast für sich alleine. Wenn man etwas Glück hat, dann kann es auch schon mal vorkommen das eine Robbe vorbei geschwommen kommt.
Von Kraalbai geht es dann weiter Richtung Preekstoel. Der Strand ist hier durch den Hang in zwei kleine Buchten geteilt. Man kann hier herrlich geschützt in der Sonne liegen und das glasklare Wasser genießen.
Gastronomie
Im Park gibt es auch ein bekanntes Restaurant welches im Kap-Holländischen Stil erbaut wurde. Die Preise im Geelbek Restaurant liegen im mittleren Segment. Das Restaurant hat täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr auf und serviert traditionelle Speisen wie zum Beispiel Milk Tart. Eine südafrikanische Nachspeise aus Blätterteig, Milch und Pudding. Sehr lecker! Sonntags bietet das Geelbek ein tolles Frühstücksbuffet an.
Neben dem Restaurant befindet sich auch das Geelbek Besucher Informationszentrum. Hier kann man auch die Nachbildung eines Fußabdruck einer von vor ca. 117 000 Jahren im Park lebenden Frau bewundern.
Der vorletzte Stop war ein weiterer Vogel-Beobachtungspunkt. Von hier aus konnte man die vielen Flamingos in der Lagune beobachten.
Die letzte Station im Park ist der Seeberg Viewpoint. Hier hat man den besten Blick über die türkisfarbene Lagune.
Abschließend hat man die Möglichkeit die Ausfahrt über das Lagenbaan Gate zu nehmen oder wieder zurück Richtung West Coast Gate zu fahren und direkt wieder auf die R27.
Aktivitäten vor Ort
Der Park eignet sich besonder gut für Mountain Bike Fahrer. Die Straßen sind vielseitig und es gibt Offroad Strecken die nur mit dem Rad befahrbar sind.
Die tollen Buchten locken vor allen Dingen auch Wassersport Fans an. Stand-Up Paddling kann man gut machen oder Kajak Touren.
Tierwelt
Tiere gibt es im Park auch ein paar zu sehen. Ganz bekannt ist das Cape Mountain Zebra. Bisschen kleiner und beige Farbe. Leider ist mir während meiner drei Besuche im Park nie eines vor die Linse gelaufen.
Auf die Straße sollte man immer ein Auge haben, denn Schildkröten wärmen sich auf dem warmen Asphalt oft auf.
Den ein oder anderen Strauß wird man öfters vor die Linse bekommen. Sie sind schon von weitem gut zu erkennen.
Wir hatten das Glück und sind gleich zweimal Schlangen begegnet. Einer toten Schlange und einer lebendigen Schlange. Welche Schlange das waren kann ich leider nicht genau sagen. Wenn es im Sommer richtig heiß wird dann sieht man diese Tiere hier recht oft. Darunter gibt es auch gefährliche Schlangen wie zum Beispiel die Kap Cobra (sie leuchtet meist gelb/golden) sowie die Puffotter.
Weiter Tiere die im Park vorkommen sind: Pelikane, Wüstenluchs, Großohrfüchse, Steinböckchen, Spießböcke, Kronenducker, Elenantilope, rote Kuhantilope, graue Mangusten, Mistkäfer und viele tolle Vogelarten.
Unterkünfte
Eine der schönsten Unterkünfte im Park ist mit Sicherheit eines der vielen Hausboote zu mieten. Diese sind sehr komfortabel ausgestattet und bieten Platz für bis zu 24 Personen. Nähere Infos findest du direkt hier beim Anbieter.
Weitere tolle Unterkünfte im Park sind:
Abrahamskraal Cottage
Van Breda Cottage
Steytler Cottage
Jo Anne’s Beach Cottage
Duinepos Chalet
Unterkünfte außerhalb des Parks, zum Beispiel in Langebaan, kannst du gut über Airbnb buchen.
Anfahrt
Es gibt zwei Möglichkeiten den Park anzufahren. Einmal über die R27, das West Coast Gate und über das Langebaan Gate.
Parkeintritt Kosten
Der Parkeintritt außerhalb der Blütenzeit beträgt für internationale Gäste (Erwachsene) R 110,- pro Tag. Für Kinder zahlt man R 55,- pro Tag. Einheimische Erwachsene zahlen R 70,- und Kinder R 35,-. Während der Blütezeit (August und September) zahlt man als internationaler Gast (Erwachsene) R 234,- und Kinder R 117,- pro Tag. Einheimische Erwachsene zahlen R 104,- und Kinder R 52,- pro Tag. (Stand: 01.08.2023)
Wenn du in Kapstadt als Ausländer lebst und arbeitest, dann kannst du auch vor Ort deine Bankkarte vorzeigen und bekommst zusammen mit deiner Begleitung den Eintrittspreis für Einheimische.
Öffnungszeiten des Parks
01. September bis 31. März
07.00 bis 19.00 Uhr
01. April bis 31. August
07.00 bis 18.00 Uhr
Der Postberg hat nur in der Blumensaison (August und September) von 09.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Reisezeit
Ich war zu unterschiedlichen Jahreszeiten im Park und muss sagen das es immer schön war. Das Wetter hier an der Lagune ist immer etwas besser als in Kapstadt. Besonders schön ist es im August und September wenn hier die Blumen blühen. Ein Blumenmeer zum träumen.
Besondere Hinweise
- Es sind keine Haustiere im Park erlaubt.
- Einfahrt mit dem Motorrad ist erlaubt (außer zum Postberg).
- Fischen ist nicht erlaubt in der Lagune.
- Alkohol trinken ist nicht erlaubt.
Fazit
Ein absolutes Muss und eine Empfehlung von mir. Der Park ist so schön und nicht so überlaufen wie andere Nationalparks. Er scheint auch nicht so bekannt zu sein. Der West-Coast-Nationalpark lässt sich optimal mit einer Tour zum Beispiel nach Paternoster oder St. Helena Bay kombinieren. Unterwegs kannst du noch folgende Stopps einlegen:
Sandboarding in Atlantis
Grotto Bay Aussichtspunkt
Darling Brew Experience
Thali Thali Game Lodge
Wild Card
Du interessierst dich für eine Wild Card? Dann schaut mal hier auf der Seite. Da gibt es eine Preisübersicht. Je nachdem wie lange du in Südafrika unterwegs bist und wie viele Parks du besichtigen willst, lohnt sich eventuell die Wild Card.
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