Das Balule Game Reserve
Das Balule Game Reserve ist ein privater Wildpark (privates Reservat) in Südafrika, welcher direkt an die Westgrenze des Krüger National Park angrenzt. Im Westen des Krügerparks findet man viele dieser privaten Wildparks. Das schöne am Balule Wildpark ist, dass es keine Zäune zum anliegenden Krügerpark gibt. Die Tiere können frei herumlaufen und die Chance die Big 5 zu sehen ist sehr groß. Im Balule Wildpark gibt es diverse private Lodges und Unterkünfte unterschiedlicher Ausstattung. Von luxuriös bis abenteuerlich ist alles zu finden. Die Lodges sind meist nicht groß und verfügen nur über ein paar Zimmer. Dies macht das ganze sehr familiär und persönlich. Es bedeutet allerdings auch, dass man die Unterkünfte rechtzeitig buchen sollte.
Ein großer Vorteil der privaten Wildparks ist auch, dass sie nicht so überlaufen sind wie die großen Nationalparks. In der Regel fahren nur ein paar Jeeps durch das Gebiet. Allerdings gibt es auch einen Nachteil wie ich finde. Die Besitzer der einzelnen Lodges erlauben sich normalerweise immer gegenseitig über dessen Land zu fahren und die „Straßen mitzubenutzen“. Allerdings gibt es in diesem Wildpark auch einige Besitzer die dies nicht zulassen und somit bleibt manche „Straße“ unzugänglich.
Andy’s Lodge
Wir übernachteten zwei Nächte in Andy’s Lodge. Vom Eingang des Parks bis zur Unterkunft fuhren wir fast eine halbe Stunde. Die „Straße“ war sehr abenteuerlich. An der Lodge angekommen wurden wir bereits von einem Mitarbeiter begrüßt. Er zeigte uns die Anlage und teilte die Zimmer zu. Die Unterkunft war wirklich wunderschön. Die Stelzenzelte befanden sich direkt am Hang mit einem atemberaubend schönen Blick auf die umliegende Landschaft. Jede Unterkunft hatte ihre eigene Terrasse mit Sitzmöglichkeiten. Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir beim Verlassen der Unterkunft IMMER nach Tieren Ausschau halten sollten. Es gibt überhaupt keine Zäune und man muss damit rechnen, dass jederzeit alle möglichen gefährlichen und ungefährlichen Tiere vorbeischauen könnten. Abends durfte man nur mit Taschenlampe das Zimmer verlassen.
Die Gemeinschaftsräume
Der Gemeinschaftsbereich ist total schön eingerichtet und dekoriert. Überall findet sich Lektüre über Südafrika und viele Tierbücher. Am großen Tisch lässt es sich abends schön sitzen und essen. Gekocht wird in der angrenzenden Küche. Im Außenbereich befindet sich eine große Terrasse und ein kleiner Pool. Hier kann man an heißen Tagen die Seele baumeln lassen und Ausschau nach Tieren halten.
Safari im Balule Game Reserve
Wir unternahmen zwei Pirschfahrten im Balule. Eine Safari am Mittag und eine am Abend. Wir versammelten uns um die beiden Jeeps und schon ging die Fahrt los. Bereits Tage zuvor hatte es viel geregnet und es war recht kühl. Wir mummelten uns in unsere Fleecejacken und holperten über die Wege. Ich frage mich bis heute wie die Ranger sich in diesem Gebiet zurecht finden. Für mich sah jeder Weg gleich aus. Die Ranger stehen auch hier per Funk miteinander in Verbindung und informieren sich bei besonderen Tier-Sichtungen.
Die ersten Tiere die uns über den Weg liefen war eine Giraffen-Familie mit Nachwuchs. Die kleine Giraffe war hinter den Büschen erst gar nicht zu erkennen. Sie stakste noch recht wackelig hinter ihren Eltern her. Sie war so knuffig und neugierig.
Auf einer kleinen Lichtung sahen wir dann die ersten Schakale. Der Schakal ist ein enger Verwandter des Wolfs.
An einem kleinen See machten wir halt und durften kurz aussteigen. Es gab Tee und Kaffee. Durch den starken Regen der letzten Tage war der See jetzt doppelt so groß.
Nur durch Zufall inspizierte ich den Boden und da sah ich ihn, einen Dung Beetle. Auch Mistkäfer genannt. Bekannt sind diese Käfer dafür, dass sie Elefantenmist mit ihren Hinterbeinen in ihr Erdloch rollen und damit ihre Brut und sich selbst ernähren. Der Elefantenmist ist reich an Nährstoffen. Es ist in den Parks normalerweise verboten über auf der Straße liegenden Elefantenmist zu fahren. Es könnten sich nämlich Mistkäfer darin befinden. Wenn dem Mistkäfer kein Elefantenmist zur Verfügung steht, dann ernährt er sich auch schon mal von anderem Tiermist. Es ist schon erstaunlich wie flink und schnell dieser kleine Käfer recht große Stücke Dung durch die Gegend rollt. Und dies alles mit seinen Hinterbeinen.
Wir entdeckten zwar im weichen Sand Spuren eines weiblichen Leoparden aber dieser ließ sich an diesem Tag leider nicht mehr blicken.
Nach einer Weile stieg uns ein beißender Geruch in die Nase. Unser Ranger sagte direkt es sei der Gestank eines verwesten Tieres. Ein paar Meter weiter entdeckten wir auf dem Boden die Überreste eines Elefanten. Obwohl nicht mehr viel von diesem Tier übrig war, roch es sehr extrem.
Zurück in der Lodge gab es ein leckeres Abendessen und natürlich köstlichen südafrikanischen Rotwein. Müde und voller Vorfreude auf die am nächsten Morgen geplante Walking Safari fiel ich in mein Bett. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack und lauschte den Geräuschen des Busches. Ach, es gibt nichts schöneres für mich.
Walking Safari im Balule Game Reserve
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits recht früh. Nach dem Frühstück machten wir uns mit unserem Ranger auf zu einer Walking Safari. Meine Vorfreude war mal wieder riesen groß. Ich finde Walking Safaris immer sehr spannend. Man sieht Dinge die man von einem Jeep aus nicht sieht und bekommt mehr über die Flora und Fauna Afrikas erklärt. Das Wetter war leider nicht auf unserer Seite. Es nieselte leicht. Bewaffnet mit Regenjacke und Kamera ging es los. Im Gänsemarsch hintereinander her.
Bereits nach kurzer Zeit entdeckten wir ein relativ großes Loch in der Erde. Das Nest einer Spinne erklärte uns unser Ranger. Er wolle versuchen die Spinne herauszulocken. Der Ranger berührte mit eine kleinen Stock nur ganz leicht den Eingang und schon kam die Spinne heraus. Es war eine gehörnte Pavianspinne. Sie wird so genannt wegen ihres „Horns“ in der Mitte der Rückenplatte. In Afrika werden sie auch oft Baboon Spiders genannt. Sie gehören nicht zu den giftigsten Spinnen Afrikas aber die Schmerzen nach einem Biss können schon stark sein. Ebenfalls können Erbrechen und Schwindel auftreten. Pavianspinnen können bis zu 25 Jahre alt werden. Um diese Spinne in Südafrika in der Wohnung halten zu dürfen, muss eine Genehmigung beantragt werden.
Behutsam setzen wir die Spinne wieder in ihr Loch und marschierten weiter. Dann machten wir einen Fund der mich schon sehr überraschte. Ein kleiner roter Punkt krabbelte auf dem Boden. Es war eine rote Samtmilbe. So ein Exemplar hatte ich noch nie zuvor gesehen und war recht beeindruckt.
Zum Schluss fanden wir noch einen kleinen Flipp. Und zwar eine Stinkheuschrecke. Wenn Sie bedroht wird, dann stößt sie einen widerlich riechenden Schaum aus. Zum Glück fühlte sie sich durch uns nicht bedroht. Ist sie nicht wunderschön?
Ansonsten haben wir noch Impalas, Gnus, Zebras, Geier und diverse andere kleine Tiere/Vögel gesehen. Leider hat sich der Leopard auch nicht mehr blicken lassen. Trotzdem waren es zwei schöne Tage im Balue Game Reserve.
Unterkünfte
Weitere Unterkünfte im Balule Game Reserve findest du nachfolgend:
Ezulwini Billys Lodge
Naledi Enkoveni
Mohlabetsi Safari Lodge
Ezulwini River Lodge
Greenfire Game Lodge
Sausage Tree Safari Camp
Naledi Bushcamp
Toro Yaka Bush Lodge
Pondoro Game Lodge
Parkeintritt Kosten
Für das Balule Game Reserve muss eine kleine Conservation Fee entrichtet werden. Die Preise ändern sich ständig. Am besten fragst du direkt bei Buchung nach.
Öffnungszeiten des Parks
Der Einlass ist nur mit Reservierung möglich. Hast du keine Buchung in einer der Lodges, dann ist ein Einlass nicht möglich.
Anfahrt
Alles zur Anfahrt findest du hier.
Reisezeit
Der Krüger National Park sowie die angrenzenden Wildparks sind prinzipiell ganzjährig zu besuchen. Zu jeder Jahreszeit gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Im südafrikanischen Sommer regnet es viel und alles blüht und gedeiht. Eine optimale Jahreszeit zur Vogelbeobachtung. Auch werden im Sommer die Baby’s geboren und man sieht viele Jungtiere. Durch die dichte Vegetation ist es allerdings schwieriger die Tiere zu beobachten. Auch gibt es überall Wasserlöcher und die Tiere sind oft nicht an den großen Wasserlöchern zu finden.
Im südafrikanischen Winter ist es sehr trocken und die Vegetation dünn. Man kann die Tiere schon mehrere Meter vorher im Busch entdecken. Daher wird der trockene Winter von vielen Safari Liebhabern bevorzugt. Obwohl auch der Sommer wunderschön für Safaris ist.
Fazit
Also der Besuch in einem privaten Wildpark hat etwas sehr persönliches, was ich sehr schätze. Die Parks sind nicht überlaufen und somit ist die Chance viele Tiere zu sehen recht groß. Nachteil hier ist, dass die Parks oft nicht so groß sind und ein Besuch von zwei Tagen ausreichend ist. Ich empfehle den Besuch von unterschiedlichen Wildparks und Nationalparks.
4 Comments
So eine schöne Reise! Ich bin von deiner Geschichte und besonders von den Fotos fasziniert. Ich mag Afrika sehr, manche Länder sind meine nächsten Reiseziele. Und das Hotel zeigt afrikanischer Geschmack so klar, dass ich noch größter Wunsch bekommen habe, Afrika zu besuchen.
Doch die Spinnen… Ahhhh! Wieso hast Du keiner Angst von ihnen?
LG, Karin
Liebe Katrin,
vielen herzlichen Dank für dein Feedback. Ich freue mich wenn ich meine Liebe zu Afrika mit anderen Menschen teilen kann. Vor Spinnen und anderen Krabbeltieren habe ich zum Glück keine Angst. Aber bei Schlangen bekomme ich Panik und Angst 🙂 So hat jeder mit verschiedenen Ängsten zu kämpfen. Wenn du mal eine Reise planst oder Tipps brauchst dann melde dich gerne.
Liebe Grüße
Sonja
Hey, im Balule war ich auch. Schönes, kleineres Reservat, oder? Nicht so aufgeregt wie im Krüger.
In den kleinen Reservaten ist zwar nicht so viel los aber man sieht auch nicht so viele Tiere wie beispielsweise im Krüger oder Addo. Ich liebe die Nationalparks in Sambia und Simbabwe. Die sind groß und da ist noch recht wenig Tourismus.