Sicherheit. Ein gern heiß diskutiertes Thema vor, während und nach einer Reise. Die liebe Blogger-Kollegin Veronica von RoadTrip-Girl lädt zur Blogparade zum Thema „Was machst du auf Reisen um dich sicher zu fühlen“ ein? Gerne nehme ich daran teil und beantworte Fragen rund um dieses Thema.
Mache ich mir überhaupt Gedanken über dieses Thema?
Vor meiner Langzeitreise letztes Jahr nach Afrika musste ich mir einiges Anhören. Was, wie kann man nur mit dem Rucksack nach Afrika reisen. Das ist doch viel zu gefährlich. Zwei Frauen alleine. Wenn euch etwas passiert…
Afrika ist kein Land. Afrika besteht aus 54 Ländern! Genau, 54 unterschiedliche Länder. Manche sind sicherer zu bereisen, andere nicht.
Ich muss sagen, dass ich mir vor meiner Afrikareise keine großen Gedanken gemacht habe. Generell bin ich kein ängstlicher Typ und suche mir meine Reiseziele auch nicht nach der Kriminalitätsrate oder irgendwelchen Statistiken aus. Ich fahre in Länder die mich landschaftlich und kulturell reizen und interessieren. Und vor Warnungen oder Bedenken aus meinem Umfeld lasse ich mich nicht beeinflussen.
Die meisten Menschen meinen es nur gut und machen sich Sorgen aber wenn mir etwas passiert dann ist das so. Im Leben gibt es keine Garantie! Es gibt keine Garantie das wir alt werden. Wer sagt uns das wir mit 67 in Rente gehen und dann noch fit und gesund sind zum Reisen? Das was zählt ist die Gegenwart. Das hier und jetzt. Mehr gibt es nicht.
Ich bin keinesweg naiv oder unvorsichtig. Natürlich lese ich auch Reiseführer und die Seiten des Auswärtigen Amtes. In ein Land mit absoluter Reisewarnung oder Krieg würde ich natürlich auch nicht reisen.
Aber ich muss sagen, dass ich mich in den von mir bereisten Ländern in Afrika (Tansania, Sambia, Botswana, Namibia, Südafrika, Angola und Swasiland) sehr sicher gefühlt habe. Wir wurden immer freundlich empfangen und wenn wir den Weg nicht wussten oder Auskunft ersuchten, wurde uns auch schnell und freundlich geholfen. Das einzige das mir mal passiert ist, dass ich übers Ohr gehauen wurde beim Verhandeln eines Preises. Der finanzielle Schaden hielt sich allerdings sehr in Grenzen.
Gerne unterhalte ich mich auch mit anderen Reisenden die ich unterwegs treffe und befrage diese nach ihren Erfahrungen und Empfehlungen. Hier bekommt man meiner Meinung eine gute Einschätzung der Lage vor Ort. Oder aber ich befrage die Mitarbeiter im Hostel/Hotel.
Natürlich kommt es auch immer auf die Art des Reisens an. Ob unterwegs als Backpacker, Selbsfahrer oder mit der Reisegruppe sind unterschiedliche Dinge zu beachten.
Grundsätzlich gibt es auch Dinge die mir wichtig sind:
- nicht behangen wie ein Christbaum rumlaufen (mache ich auch zuhause nicht)
- nicht alle Wertsachen am Körper tragen (lieber einen Teil im Safe im Hostel oder Hotel einschließen)
- sich von Einheimischen Tipps holen welche Ecken zu empfehlen sind und wo man lieber mit einem Einheimischen hingehen sollte
- große unübersichtliche Menschenansammlungen wie z. B. Demonstrationen meiden
- nicht in der Dunkelheit zu Fuß durch dunkle Gassen und Straßen laufen – schließe dich lieber einer Gruppe an
- Geld nach Möglichkeiten an mehreren Stellen am Körper und Kleidung verteilen. Ich nutze hier oft meinen BH gerade wenn ich am Geldautomat Geld abgehoben habe
- nicht mit betrunkenen oder übermüdeten Personen Auto fahren
- Preise vorab verhandeln
- von Reiseunterlagen und Reisepass immer Kopien dabei haben und auch online ablegen
- Liste mit wichtigen Telefonnummern und Sperrhotlines für den Notfall einpacken/abspeichern
- Kleidung dem Ort und der Unternehmung anpassen (Tempelanlagen, Veranstaltungen etc.)
- nicht aggressiv oder arrogant auftreten
- sich vorab über Krankheiten und Impfungen informieren
- keine wilden und streunenden Tiere anfassen
- wachsam bleiben
- Rucksack/Taschen nicht unbeaufsichtigt stehen lassen
Hatte ich etwas zur Verteidigung dabei?
Auf Wunsch meiner Freundin hatte ich ein Pfefferspray dabei welches ich allerdings nie benutzt habe und auch nie in Erwägung gezogen habe es zu benutzen.
Ob ich mal einen Selbstverteidigungskurs machen würde?
Ja, vielleicht.
Verstecke ich alles Wertvolle?
Ich versuche wertvolle Dinge wie Kamera, Geldbeutel und Netbook immer in einem Tagesrucksack nah an meinem Körper zu tragen wenn ich ihn mit mir führe. Nach Möglichkeit wähle ich Rucksäcke die durch ihr System nicht leicht zu öffnen sind. Wenn ich tagsüber oder abends unterwegs bin dann nehme ich nur das nötigste in einem kleinen Turnbeutel mit. Für meine Afrikareise hatte ich mir ein Huawai Smartphone zugelegt und mein teures HTC zuhause gelassen. Wenn dies geklaut worden wäre dann wäre es nicht so schlimm gewesen.
Ich habe mir vor der Reise nach Afrika einen 5 Liter Pacsafe gekauft. In diesen wollte ich meine Wertsachen verstauen wenn mal kein Safe zur Verfügung stehen würde. Letztendlich hab ich ihn zuhause gelassen weil er zu sperrig und schwer (460 Gramm) war. Für kurze Tripps und Reisen würde ich ihn aber wahrscheinlich mitnehmen. Wichtig ist diesen vorab mal zu testen. Es ist gar nicht so einfach und erfordert etwas Übung. Auch ist es keine günstige Anschaffung. Den Pacsafe gibt es in zwei Größen (5 und 12 Liter).
Was darf auf keiner Reise fehlen? Was ich auf Reisen immer dabei habe sind (TSA) Zahlenschlösser. Für Spinte und Schließfächer in Hostels ein absolutes Muss. Ich habe immer zwei Schlösser dabei. Ich verwende nur Zahlenschlösser, da man Schlüssel leichter verlieren kann.
Meine Mutter hatte vor meiner Reise gesagt ich solle mir die Reifen der Busse und Transportmöglichkeiten immer genau anschauen. Ein Blick darauf habe ich einmal gewagt und danach lieber vermieden. Wenn ich dies vor jeder Fahrt gemacht hätte, dann wäre ich jetzt noch in Tansania. 🙂
Es gab Zeiten da saßen wir mit 21 Personen (plus Gepäck) und Hühnern in einem kleinen Minivan der für 9 Personen zugelassen war. Zugegeben es war wirklich verdammt eng und man konnte sich nicht bewegen aber an diese Fahrt werde ich mich wohl mein ganzes Leben erinnern. Es sind gerade diese Erfahrungen beim Reisen die den Mehrwert ausmachen. Witzige, skurrile oder abenteuerliche Erlebnisse. Ich möchte keinen einzigen missen.
Alle Menschen auf dieser Welt sind aus Fleisch und Blut und wir haben die gleiche Berechtigung auf Erden. Egal in welches Land ich reise – ich bin dort Gast. Und genauso verhalte ich mich dort auch. Ich respektiere Religion, Sitte und kulturelle Gegebenheiten. Hier informiere ich mich vorab in Reiseführern, Magazinen, im Internet und auf diversen Reiseblogs.
Sind wir mal ganz ehrlich – einen hunderprozentigen Schutz im Leben gibt es nicht und wird es auch nie geben. Wir können uns zwar vor Gewalt und Kriminalität von außen schützen und versuchen vorzubeugen aber was ist mit Naturkatastrophen oder Unfälle durch Selbstverschulden? Dagegen gibt es meiner Meinung nach keinen Schutz.
Für jede einzelne Reise bin ich dankbar und freue mich über die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen sowie die Menschen die ich kennen lernen durfte und in Kulturen in die ich eintauchen durfte.
Ich wünsche dir weiterhin einzigartige, abenteuerliche und sichere Reisen auf unserer atemberaubend schönen Erde ♥
Wer nun auch Lust bekommen hat an der Blogparade von RoadTrip-Girl teilzunehmen, der findet alle Informationen dazu hier.
Hast du noch Tipps und Vorschläge wie man sich auf Reisen schützen kann? Dann freue ich mich über dein Kommentar!
4 Comments
[…] Sunniest Way Sicherheit auf Reisen- Wie ich mich schütze […]
[…] Hatte ich Angst vor Kriminalität oder Raubüberfällen? Nein. Es gab vereinzelt ein paar Momente wo ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe aber wirkliche Angst hatte ich nicht. Zu diesem Thema hab ich auch nochmal einen Beitrag gechrieben. Diesen findest du hier: Sicherheit auf Reisen – Wie ich mich schütze […]
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