Ist eine Gruppensafari oder Privatsafari das Richtige für dich? Genau diese Fragen stellen sich viele Reisende vor ihrer ersten Safari. Ist eine Gruppensafari automatisch immer günstiger? Ist es besser alles alleine zu organisieren? Wie viel Zeit habe ich? Wie viel will ich sehen? Wie hoch ist mein Budget? Luxus oder Camping Reise? All diese Fragen können einen ganz schön überfordern. Ich habe beide Arten von Safaris schon erleben dürfen und möchte dir einige Vor- und Nachteile gerne aufzeigen.
Wann du eine Privatsafari wählen solltest:
- Gruppensafari’s haben meist ein festes Abfahrtsdatum und bieten in diesem Bezug wenig Flexibilität. Wähle ein Privatsafari wenn du gerne flexibel bist und gerne selbst bestimmst wann es wohin gehen soll.
- Du liebst das Abenteuer und fährst auch gerne mal Off-Road?
- Wenn du spezielle Hobbies hast wie Vogelbeobachtungen, Fotografie von speziellen Tier- oder Pflanzenarten kann auf einer Gruppensafari nur schwer auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen werden. Außer du buchst eine speziell auf dein Hobby ausgelegte Fotosafari zum Beispiel.
- Selbst wenn man ein sehr unkomplizierter und geselliger Mensch ist kann eine Gruppensafari über einen längeren Zeitraum auch ermüdend und aufreibend sein. Gerade wenn es in der Gruppe „Störenfriede, Nörgler oder Besserwisser“ gibt. Man sollte auf jeden Fall kompromissbereit und offen sein. Wichtig ist auch ein gutes Zeitgefühl zu haben und die anderen in der Gruppe nicht ständig warten zu lassen (bspw. bei Toilettenstopps oder ähnlichem).
- Gruppsensafaris bestehen in der Regel aus vier oder mehr Personen. Sofern es mehr Personen sein sollten besteht die Gefahr keinen Sitzplatz am Fenster zu bekommen. In der Regel wechselt man sich dann ab. Aber ich habe auch schon gehört, dass andere Mitreisende nicht so kompromissbereit waren und auf ihren Fensterplatz bestanden haben. Bei einer Privatsafari gehört euch das komplette Auto!
- Wenig bis kaum Privatsphäre in einer Gruppe. Man verbringt fast jede Minute zusammen.
- Gruppenreisen können einen von anderen Menschen/Reisenden isolieren. Man kommt nicht allzu schnell mit Einheimischen in Kontakt. Dies mag auch am straffen Zeitplan der Touren liegen.
- Bei Gruppenreisen hat man kein Mitentscheidungsrecht bei den ausgesuchten Camps, Unterkunftsmöglichkeiten oder Aktivitäten. Dies weiß man aber in der Regel vor Reiseantritt und kann entscheiden ob man dies in Kauf nehmen will. Generell muss man nicht alle Aktivitäten mitmachen. Es ist jederzeit möglich einen Ausflug ausfallen zu lassen.
- Gruppenreisen sind nicht immer günstiger als Privatsafaris. Es fallen Kosten an für die Reiseagentur, den Guide, evtl. den Fahrer, Trinkgelder, extra Kosten für Abendessen oder optionale Ausflüge…
- Wer sagt einem das man eine Privatsafari nicht kombinieren kann? Du kannst vor Ort auch Tagestouren für ein oder zwei Personen in einem Nationalpark buchen. Der Guide steht dir/euch dann den ganzen Tag zur Verfügung und ihr könnt ihn mit Fragen zur Natur- und Tierwelt löchern.
Wann du eine Gruppensafari wählen solltest:
- Wenn du als Backpacker oder Low-Budget Reisender unterwegs bist bieten sich die Safari-Pakete von etlichen Anbietern an.
- Du bist solo unterwegs und möchtest nicht alleine reisen? Dann bietet sich eine Gruppensafari an. Eine Gruppe kann einem das Gefühl von Sicherheit geben. Gerade auf Low-Budget Safaris kommt man schnell mit anderen Mitreisenden in Kontakt da man verschiedene Aufgaben in Gruppen erledigt wie bspw. Kochen, den Truck reinigen etc.
- Du hast einen genauen Zeitplan? Kannst du nur begrenzt unterwegs sein? Möchtest so viel wie möglich in kurzer Zeit sehen? Du hast nicht die Zeit dich um alles Organisatorische zu kümmern? Oder fällt es dir schwer Entscheidungen zu treffen? Dann wäre eine Gruppensafari eine gute Möglichkeit für dich.
- Du triffst gerne andere Menschen und fühlst dich in einer Gruppe sehr wohl? Du magst das Gefühl unter Menschen zu sein? Meine Erfahrungen zeigen, dass man schon nach kurzer Zeit zu einer kleinen Familie zusammen wachsen kann und man aufeinander achtet.
- Einen einheimischen Guide oder auch Fahrer zu haben bietet viele Vorteile. Oft erfährt man viel über das Land und Leute. Was gibt es schöneres als Abends am Lagerfreuer zu sitzen und den Geschichten der Guides zu lauschen? Auch bei Tierbeobachtungen kann dies ein großer Vorteil sein. Die Guides kennen sich bestens in ihren Gebieten aus und wissen an welchen Stellen sie nach Tieren Ausschau halten müssen.
- Auf Luxus-Gruppensafaris werden oft kleine auserwählte Camps angefahren die für Privatleute of gar nicht zugänglich bzw. buchbar sind.
Bei Gruppensafaris gibt es auch nochmal einen großen Unterschied welche Reiseart du wählst und welchen Standard bzw. Anforderung du an den Komfort hast. Es gibt spezielle Anbieter die sich auf Flugsafaris konzentrieren, auf Luxus-Safaris mit exklusiven Lodges, auf Overland Truck Touren mit Zelten und Camping etc.
Dies ist natürlich auch wieder eine Frage des Budgets und der persönlichen Bedürfnisse. Eine Safari soll Spaß machen, Freude bringen und man sollte sich wohl fühlen. Es sollte eine positive Erfahrung für die Ewigkeit sein. Hierbei spielt mitunter auch die Gruppengröße eine Rolle. Du reist lieber in einer kleinen Gruppe? Dann wähle hier einen Anbieter für Kleingruppenreisen aus. Ich empfand eine Gruppengröße von 10-13 Teilnehmern noch als sehr angenehm. Eine größere Gruppe bräuchte ich für mein Empfinden nicht.
Zur Vorbereitung und Auswahl meiner Safaris lese ich gerne andere Blogs, Frage bei Facebook in entsprechenden Gruppen nach Erfahrungen und Informationen und ich lese wahnsinnig gerne Reiseführer.
Mein Fazit aus meinen Afrika-Reisen und Safaris:
Wer das erste Mal nach Afrika reist und eine Privatsafari plant der sollte auf jeden Fall Reifen wechseln können. Es gibt Länder wie Namibia oder Südafrika zum Beispiel die bieten sich als Einstieg für eine selbst organisierte Privatsafari sehr gut an. Auch gibt es Reiseagenturen die einen bei der Planung und Organsation von Privatsafaris helfen. Diese stellen beispielsweise das Auto/den Jeep/das Equipment zur Verfügung und bieten auch Vorschläge/Routen für Selbstfahrer Touren an. Je nach Reisedauer und Reisezeit.
Du willst in der Regenzeit fahren? Dann würde ich wahrscheinlich auch eher auf eine Gruppensafari zurückgreifen. Die Guides und Fahrer sind sehr erfahren. Sie kennen die Straßenverhältnisse und ihre Autos/Overland Trucks sehr gut. Starke Regenfälle können binnen Minuten Straßen überschwemmen und kleine Flüsse in einen reißenden Fluss verwandeln.
Dann gibt es wiederum Länder wie Kenia, Tansania, Uganda, Äthiopien und Madagaskar in denen ich persönlich eine Gruppenreise bevorzugen würde. Entweder sind die Straßenverhältnisse sehr schlecht, die Distanzen sehr groß oder das Mieten eines ordentlichen Fahrzeuges gestaltet sich als schwierig oder sprengt das Budget.
Eine schöne Safari ist für jeden Geldbeutel und Anspruch möglich. In diesem Sinne wünsche ich dir viele tolle Erlebnisse und Eindrücke auf deiner Safari.
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Dieser Beitrag spiegelt meine Erfahrungen wider und ist kein Garant für eine reibungslose Reise. Welche Erfahrungen hast du gemacht? Ich freue mich auf deine Nachricht.
8 Comments
Ein toller Beitrag, der sicherlich total hilfreich ist, nicht nur für Afrika Neulinge.
Besonders dein Zebrabild am Ende ist klasse. Ist das im Ngorongoro?
Liebe Grüße,
Lynn
Danke dir liebe Lynn! Ja genau im Ngorongoro Krater. Die Zebras waren echt klasse. Total lustig und gut drauf irgendwie. Klingt bissel komisch sowas über Tiere zu sagen aber ich empfand es so 😊 LG Sonja
Liebe Sunny,
wir haben bisher mehr Erfahrungen mit Privatsafaris gemacht. Unsere allererste Afrika-Reise ging nach Kenia und hier hatten wir eine 4-Tages-Tour durch 3 Nationalparks. Wir hatten den ganzen Jeep mit aufklappbarem Dach für uns alleine, konnten alle Tiere super gut sehen und uns bei längeren Strecken auch mal über 2 Sitze hinlegen – das war schon Luxus pur.
In Südafrika sind wir dann im Krüger Nationalpark selbst gefahren, das war auch sehr schön und man ist noch etwas flexibler, als mit Guide. Aber die Guides kennen sich nunmal am besten aus und wissen genau, wo sie gucken müssen, um Tiere zu entdecken. Wir haben uns daher im Krüger öfters mal an den Gruppen-Jeeps orientiert und auch die Ranger einfach mal gefragt, wo wir gerade was sehen müssten. Bei der ersten Safari würde ich daher eher eine Gruppe, bzw. eine geführte Safari empfehlen.
Lg Annika
Liebe Annika,
das hört sich sehr gut an! Da habt ihr ja schon tolle Erfahrungen in Afrika sammeln können 🙂 Ich danke dir für dein Feedback und wünsche euch weiterhin ganz wunderschöne und erlebnisreiche Reisen und Safaris! LG Sonja
Schöner Artikel! Ich würde auch gern mal auf Safari gehen 😍 Hast du Anbieter oder vielleicht eine Auwahl an Anbietern die die verschiedenen Safaris, wie Gruppen-, Luxus oder Privatsafaris anbieten?
Schreib mir gerne eine Email an sunniestway(@)gmx.de Ich hab eine Auswahl an guter Anbieter 🙂
Hallo,
Einen tollen Blog hast du 🙂 Ich überlege als Backpacker nach Tansania zu reisen. Gerne würde ich auch eine Safari dort machen. Kannst du da vielleicht einen Anbieter empfehlen der für ein Backpacker Budget geeignet ist aber trotzdem ein gutes Preis/ Leistungsverhältnis hat? Besonders bezogen auf die Sicherheit? Luxuriöse Unterkünfte benötige ich nicht unbedingt 😉
Hallo Rebecca, vielen lieben Dank für deine Nachricht. Also am besten buchst du vor Ort deine Safari. In Arusha oder Moshi zum Beispiel gibt es zig verschiedene Anbieter und es lohnt sich auf jeden Fall zu verhandeln. Grob kann man sagen das du für einen Tag Low-Budget Safari (Camping oder einfache Unterkunft) zwischen 150 – 180 Dollar bezahlst (Tarangire, Ngorongoro, Serengeti). Günstiger wird es meiner Meinung nach nicht. Die Eintritte in die Parks sind schon sehr teuer und die Touranbieter müssen diese ja auch bezahlen. Wenn du zeitlich flexibel bist und etwas Zeit mitgebracht hast dann kannst du auch in deinem Hostel oder Unterkunft fragen ob paar Leute mit dir kommen wollen. Umso mehr Personen umso besser kannst du/könnt ihr verhandeln. Zum Thema Sicherheit kann ich dir sagen, dass alle Autos der Safari Anbieter gepflegt aussahen und ich zu keiner Zeit Angst hatte. Bei den öffentlichen Bussen mag das anders aussehen. Hinzu kommt auch, dass die Straßen in Tansania zum Teil sehr schlecht sind. Bei weiteren Fragen meld dich gerne 🙂 Ich wünsche dir eine schöne Reise und grüß mir Afrika! Liebe Grüße Sonja