Jeder kennt den Kruger National Park oder Addo Elephant National Park in Südafrika. Das es in diesem tollen Land aber noch mehr eindrucksvolle Parks gibt, damit starte ich heute meine neue Reihe „Südafrika’s National Parks“.
Beginnen möchte ich mit dem Mapungubwe National Park im Norden Südafrikas. Mapungubwe heißt grob übersetzt „Ort des Schakals“. Er liegt genauer gesagt am Dreiländereck, zur der Grenze nach Botswana und Zimbabwe. Der 28.000 Hektar große National Park gehört zu den touristisch noch nicht überlaufenen Parks. Die meisten werden von diesem National Park sicher noch nichts gehört haben. Was nicht bedeutet, dass er nicht viel zu bieten hat.
1984 wurde er als Vhembe Nature Reserve gegründet und ist damit einer der jüngsten Nationalparks Südafrika’s. Im Jahre 2003 wurde er zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Der Park beeindruckt vor allem durch seine landschaftliche Schönheit. Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft aus Sandsteinfelsen und zahlreichen Wäldern machen diesen Nationalpark zu einem wahren Erlebnis. Es gibt im Park wunderschöne Sandsteinformationen, dichte Mopane- und Auenwälder sowie die für die Region typischen Baobabs (Affenbrotbäume).
Hier ein paar interessante Fakten zum Baobab:
- Baobab können mehr als 2000 Jahre alt werden
- 14 Menschen werden benötigt um den größten Baobab im Mapungubwe NP zu „umarmen“
- Die Asche des Baobab kann als Tafelsalz verwendet werden und die gekochten Blätter schmecken wie Spinat
- Die Blüten des Baobab’s werden von Fledermäusen bestäubt; nicht von Bienen
Mehrere archäologische Funde dokumentieren hier die frühe Entwicklung und Besiedlung im südlichen Afrika. Man fand in Mapungubwe verschiedene Königsgräber mit Elfenbein-, Gold- und Kupferschmuck sowie Porzellan- und Glasperlen. Zwischen 950 und 1300 galt Mapungubwe als Zentrum eines mächtigen Königreiches und war eines der bedeutendsten Hochkulturen im südlichen Afrika. Es wird vermutet, dass der Klimawandel im 13. Jahrhundert das sehr fruchtbare Land in eine trockene Savannenlandschaft verwandelt hat.
Elefanten, Nashörner, Giraffen, Antilopen aber auch Leoparden, Löwen und Wildhunde sind hier zu beobachten (Big 4 außer Büffel). Besonders beliebt ist der Park auch für seinen hohen Bestand an Vögeln. Über 400 verschiedene Arten sind hier schon gesichtet worden.
Senegallist (Woodland Kingfisher)
Treetop Walk
Vom Main-Gate führt die unbefestigte Schotterstraße einige Kilometer durch Mopane Wald. Man folgt der Straße bis man auf einen Parkplatz gelangt. Von hier beginnt der Treetop Walk. Er beinhaltet vier wunderschöne Aussichtsplattformen. Die Decks haben so schöne Namen wie Sunrise Deck, Main Deck, Confluence Deck und Sunset Deck. Von den Aussichtsplattformen kann man links nach Botswana auf den Limpopo Fluss gucken und rechts nach Zimbabwe auf den Shashe Fluss. Beide Flüsse treffen sich hier am Confluence (am Zusammenfluss). Die Aussichtsplattformen sind teilweise überdacht und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Ein Picknick bei diesem schönen Anblick bietet sich hier an.

Limpopo Fluss

Shashe Fluss

Confluence (Zusammenfluss)
Im gesamten Park gibt es tolle Haltemöglichkeiten und Tierbeobachtungsplätze.
An einem Abend machten wir uns auf den Weg zu einem Wasserloch. Hier wurde der Maloutswa Bird Hide gebaut. Geschützt in einem Baumhaus hatten wir den optimalen Blick auf das Wasserloch. Wir konnten einige Vögel beobachen und zwei Schildkröten die wild am Rand im Schlamm badeten. Plötzlich bemerkten wir wie von rechts eine kleine Elefantenfamilie auf dem Weg zum Wasserloch war. Diese tollen Geräusche die Elefanten von sich geben sind schon einmalig.

Afrikanischer Löffler
Die Elefanten-Familie fühlte sich ganz unbeobachtet. Sie blieben eine ganze Weile bevor sie sich wieder davon machten. Schon beeindruckend wie die Leitkuh ihre Herde immer im Auge behält.
Übernachtung
Es gibt einige schöne Unterkünfte im Camp. Besonders gut gefallen hat mir das Limpopo Forest Tented Camp im Nordwesten des Parks. Hier stehen 8 luxuriöse Zelte für insgesamt 16 Personen. Das Camp verfügt des Weiteren über einen kleinen Rundweg und einen Swimming Pool. Gerade im Sommer kann es hier sehr heiß werden. Temperaturen bis 45 Grad sind dann keine Seltenheit und eine Abkühlung im Pool kommt da gerade wie gerufen.
Eine Übernachtung im Limpopo Forest Tented Camp kostet je nach Saison zwischen R 1025 und R 1160 pro Zelt. Aber es lohnt sich wirklich. Die Zelte sind traumhaft und es fehlt an nichts! Die große Küche mit Sitzgelegenheit ist voll ausgestattet. Die ganzen Camps sind für Selbstversorger ausgelegt. Es muss also alles an Nahrungsmitteln und Getränken mitgebracht werden. Jedes Zelt verfügt über einen eingezäunten Vorhof mit Grillstelle.
Feuerholz kann im Main Camp gekauft werden. Dort gibt es auch ein ein kleines Restaurant welches Frühstück, Mittagessen und Abendessen anbietet sowie einen Souvenir-Shop und ein Museum.
Es ist wichtig die Türen und Fenster immer geschlossen zu halten. Die Affen sind sehr neugierig und nutzen jede Gelegenheit zum räubern. Mein geliebtes Brot musste leider dran glauben. Dann gab es das Frühstücksei halt mit Obst 🙂

Der Blick 🙂
Anfahrt
Von Johannesburg fährt man ca. 532 Kilometer auf der N1 Richtung Norden. Unterwegs passiert man die Städte Polokwane, Louis Trichardt und Musina. Hier gibt es große Supermärkte und man kann sich mit allem nötigen eindecken. Wir hatten eine große Styroporbox mit Eispacks und Eiswürfeln dabei. Hierin haben wir die frische Ware und die Getränke bis zu den Unterkünften gekühlt.
Parkeintritt – Kosten
Der Parkeintritt beträgt für internationale Gäste (Erwachsene) R 160 pro Tag. Für Kinder zahlt man R 80 pro Tag.
Öffnungszeiten des Parks
01. September bis 31. März
06:00 – 18:30 Uhr
01. April bis 31. August
06:30 – 18:00 Uhr
Aktivitäten vor Ort
Es können im Park auch Aktivitäten wie Mountain Bike Touren, Game Drives, Bush Walks oder Bush Braais gebucht werden. Eine detaillierte Übersicht mit Kosten findest du hier (auf der Seite von Sanparks).
Besondere Hinweise
- einige Straßen im Park sind nur mit einem 4×4 befahrbar
- im Park gibt es keine Geldautomaten wie in anderen Parks
- Drohnen dürfen im Park nicht verwendet werden
- es sollte vorher in Alldays oder Musina getankt und eingekauft werden (ca. 70 km entfernt). Im Park gibts keine Tankstellen.
Mehr Informationen gibt es auch auf der Seite von South African National Parks (SAN Parks).
Mein Tipp
Du kannst den Mapungubwe NP auch mit dem Kruger National Park kombinieren. Vom Mapungubwe NP sind es ca. 230 Kilometer zum Pafuri Tor, dem nördlichsten Eingang zum Kruger National Park.
Wild Card
Du interessierst dich für eine Wild Card? Dann schaut mal hier auf der Seite. Da gibts eine Preisübersicht. Je nachdem wie lange du in Südafrika unterwegs bist und wie viele Parks du besichtigen willst, lohnt sich eventuell die Wild Card.
6 Comments
Wunderschöne Bilder und sehr interessant. Die Fakten über Baobab hab ich noch nie gehört. Ich wusste was ein Affenbrotbaum ist aber mehr nicht. Wieder was gelernt! 😊
Liebe Grüsse
Veronica
Wenn ich das Kudu-Logo von SAN-Parks sehe wird mir schon ganz warm Herz und tolle Erinnerungen an die südafrikanischen Nationalparks kommen hoch. Toller Artikel und viele schöne Bilder von einem recht unbekannten Park.
Schöner Beitrag über einen wirklich schönen Park. Wir waren im September 2015 dort und haben noch sehr deutlich die Folgen des Hochwassers von Januar/Februar gespürt: die Strassen zum Park hatten riesige Schlaglöcher, im Park konnte man im Hauptteil nur eingeschränkt mit 2×4 Fahrzeugen fahren, im Westteil, wo das Limpopo Tented Camp liegt, war ausschließlich die Strecke zum und vom Camp per 2×4 befahrbar, den Weg zwischen beiden Teilen konnte man nur mit zahllosen riesigen Schlaglöchern via R572 und R521 mit maximal 30 km/h zurücklegen – das hat unser Parkerlebnis damals arg eingeschränkt. Sind die Strassenverhältnisse inzwischen besser?
Dankeschön! 🙂 Als wir dort waren hatte eine der Zufahrtsstraßen ein riesiges Schlagloch. Im Park selbst war das fahren unproblematisch. Aber bedingt durch die große Hitze konnten wir leider nur einen Teil des Parks besichtigen. Liebe grüße Sonja
Hi Sonja,
Afrika klettert auf meiner Wunschliste echt immer weiter nach oben. Muss mal anfangen, mich ausführlicher zu informieren – da stöbere ich gleich mal weiter bei dir 😉 Warst du in Südafrika alleine unterwegs oder als Teil einer Gruppe?
Viele Grüße
Imke
Liebe Imke, vielen dank für deine Nachricht. Südafrika ist für Afrika-Neulinge super geeignet. Das Land ist so vielfältig und es gibt so viel zu sehen! Meine erste Reise nach Südafrika war in einer Gruppe mit World Insight. Da hab ich mich ins Land verliebt. Die beiden darauf folgenden Reisen waren privat organisiert. Bei weiteren Fragen kannst mir auch gerne eine Email an sunniestway@gmx.de schicken. Über Weihnachten und Silvester bin ich wieder in Afrika und freue mich riesig. Liebe grüße Sonja