Wer in Swakopmund Urlaub macht sollte unbedingt an einem der zahlreichen Aktivitäten teilnehmen. Es gibt so viele Möglichkeiten hier ein paar Tage zu verweilen. Alleine schon die große Auswahl an sportlichen Aktivitäten wie Skydiving, Reiten, Sandboarden, Ballonfahrten etc. Aber auch Natur- und Tierfans kommen hier auf ihre Kosten. Es werden Bootstouren zu Delfin- und Walbeobachtungen und vieles mehr angeboten.
Ich buchte mir einen halben Tag Sandboarden und eine Living Desert Tour mit dem Quad. Beides Dinge die ich zuvor noch nie gemacht habe. Ich freute mich wie ein kleines Kind! Die Dünen der Namib beginnen direkt hinter Swakopmund und können hier bis zu 300 m hoch sein. Für diese Aktivitäten gibt es speziell ausgewiesene Gebiete wo gefahren werden darf. Nach Jahrzehnten uneingeschränktem Tourismus hat man auch in Namibia erkannt, wie wichtig es ist, diese besondere Natur zu schützen.
Die erste Tour die ich gemacht habe war die Living Desert Tour. Bei dieser Tour fährt man mit dem Quad und einem Guide durch die Wüste und Dünen und bekommt die Natur- und Tierwelt näher gebracht. Hörte sich spannend an! Ich konnte mir nicht vorstellen in den Dünen Lebewesen zu finden. Nach einer kurzen Einweisung in die Quads ging es los. Ich muss sagen das ich am Anfang echt Probleme mit meinem Quad hatte. Aber nach und nach wurde ich sicherer und traute mich mehr Gas zu geben.
Plötzlich gab unser Guide das Kommando zum stoppen. Er sprang von seinem Quad und rannte eine Düne hinauf. Sofern dies durch den nachgebenden Sand möglich war. Ich dachte mir nur – was macht er da? Man konnte absolut nichts sehen.
Im nächsten Moment kam er auch schon mit einer kleinen Düneneidechse zurück.
Weiter ging die Fahrt. Dann der nächste Stop. Diesmal rannte der Guide wieder die Düne hinauf und fing an zu graben. Und zwar ein recht großes Loch.
Diesmal hatte er einen Glasgecko in der Hand. Eigentlich ist dieser kleine Kerl nachtaktiv. Aber unser Guide hatte den Eingang entdeckt und ihn ausgegraben.
Seine Haut ist durchsichtig. Deshalb ist er auch nachtaktiv. Er würde tagsüber in der heißen Sonne Namibias verbrennen. Wir spendeten Schatten und setzen ihn dann wieder in sein Loch.
Ein Stück weiter entdeckten wir eine Zwergpuffotter in einem kleinen grünen Wüstengewächs.
Sie war noch ein Baby aber schon giftig. Der Guide trug sicherheitshalber Handschuhe. Zum Glück verfügt meine Kamera über einen guten Zoom. So musste ich nicht so nah an die Schlange heran mit meiner Phobie.
Ein paar Kilometer weiter hielten wir wieder an. Unser Guide lief los. Wir folgten ihm ca. 100 Meter! Und tada… Er hatte ein Namaqua Chamäleon (Wüstenchamäleon) entdeckt. Und das aus dieser Entfernung. Unglaublich! Okay, er wird diese Tour sicher regelmäßig durchführen und wissen wo sich die Tiere aufhalten aber trotzdem eine super Leistung.
Das Namaqua Chamäleon ist eine in der Namibwüste und in Südangola beheimatete Echse. Anders als die auf Bäumen lebenden Chamäleons der Gattung Chamaeleo, hat dieses Tier keinen Greifschwanz, jagt jedoch auf die gleiche Weise. Lauert gemächlich seiner Beute auf und fängt diese mit seiner langen Zunge. Dieses Chamäleon frißt Insekten, vorwiegend Käfer, Grillen, Eidechsen, eingeschlossen junge Chamäleons der eigenen Art, kleine Schlangen und Skorpione. Diese jagt er in Sanddünen und felsigen Gegenden.
Es machte so unglaublich viel Spaß durch die Wüste zu fahren. Es ging teilweise sehr steil bergauf und bergab. Ich wurde immer mutiger. Der letzte Stop war kurz vor der Küste in der Nähe von Walvis Bay.
Ein beeindruckender Anblick war das und ich war happy!
Gar nicht so einfach ein Sprung mit Helm auf Sand. Die anderen Bilder von meinem Sturz zeig ich ein ander mal. 🙂 An diesem Tag hab ich meine heimlische Liebe fürs Quadfahren entdeckt. Wird sicher nicht das letzte mal gewesen sein. Diese halbtägige (knapp 4 Stunden) Tour hat pro Person N$ 650 (€ 38,-) gekostet (inkl. Wasser). Preislich super und wirklich sehr informativ gewesen. Daumen hoch!
An Tag zwei ging es in die Dünen zum Sandboarden. Und zwar liegend! Ja genau, wir sind bäuchlings die Dünen mit einem dünnen und flexiblen Holzbrett runter gefahren! Die anderen aus unserer Gruppe haben dies mit dem Snowboard gemacht. Ich hab mich bewusst für die liegende Variante gentschieden, da ich kein Snowboard fahren kann und davor Angst hatte. Wir wurden mit Helm, Handschuhen, Knie- und Ellebogenschützern ausgestattet. Es gab dann noch eine kurze Einweisung und schon ging es los.
Der Spaß war riesig! Es ist allerdings mega anstrengend nach jeder Abfahrt wieder die Sanddünen hochzulaufen. Einen Schritt vorwärts bedeuten zwei Schritte zurück! Zum Glück war es durch den ständigen Wind nicht so heiß. Insgesamt sind wir an sechs verschiedenen Dünen unterschiedlicher Länge und Höhe runter gefahren. Einmal wurde sogar die Geschwindigkeit gemessen und ich erreichte 68 km/h! Für eine kleine Person wie mich nicht schlecht. 🙂
Es kostet schon ein bisschen Überwindung wenn man oben an der Kante liegt und dann diese steilen Dünen runter fahren soll. Einmal hab ich mich überschlagen mit dem Brett. Außer mächtig viel Sand hab ich nichts abbekommen. Es gab kaum eine Stelle wo kein Sand war! Selbst nach Tagen habe ich trotz intensiver Duschen immer noch Sand gefunden. 🙂 Es hat sich aber definitiv gelohnt und ich würde es jederzeit wieder machen. Der halbtägige Ausflug hat N$ 400,- (€ 23,-) gekostet. Wer das normale Sandboarden bucht für den kostet es um die N$ 500,- (€ 29,-).
Die beiden Ausflüge waren super schön und haben viel Spaß gemacht. Definitiv empfehlenswert und wieder zwei Highlights!
Namibia du bist so wundvoll ♥
Comment
[…] Im Anschluss ging es dann für zwei Tage nach Swakopmund am atlantischen Ozean. Hier ging es zum Sandboarding und Quadfahren in der namibischen Wüste. Was ein Spaß und eine Gaudi! Die letzten Tage verbrachten wir im […]