Nachdem wir den Chobe National Park hinter uns gelassen hatten ging es von Nata aus Richtung Maun. Maun ist die größte Stadt im nördlichen Teil Botswanas und Ausgangspunkt für viele Ausflüge ins Okavango Delta. Das Okavango Delta ist das größte Binnendelta der Welt und flächenmäßig in etwa so groß wie Schleswig Hostein.
Der Fluss Okavango ist 1.700 Kilometer lang und entspringt im Hochland von Angola. Dabei durchfließt er das Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia und bildet für etwa 400 Kilometer die Grenze zwischen Angola und Namibia. Dann erreicht er das nordwestliche Botswana. Das Okavango Delta hat eine unvorstellbare Fläche von 20.000 Quadratkilometern Feuchtgebiet in der Regenzeit.
Die Landschaft und Tierwelt im Okavango Delta ist einzigartig auf dieser Welt und kann an Vielfalt und Artenreichtum kaum übertroffen werden. Hier leben 1.300 Pflanzenarten, 71 Fischarten, 33 Amphibienarten, 64 Arten von Reptilien, 444 Vogelarten und 122 Sorten Säugetiere.
In Maun übernachteten wir im Delta Rain’s Sitatunga Camp um am nächsten Tag ins Okavango Delta aufzubrechen. Über das Camp oder lokale Anbieter kann man verschiedene Touren buchen wie zum Beispiel Rundflüge über das Okavango Delta, Safaris in die angrenzenden Nationalparks, Bootsfahrten und vieles mehr.
Wir packten also einen kleinen Rucksack für die geplante zweitägige Tour mit Bootsfahrt und wurden am nächsten morgen mit einem Truck abgeholt.
Und schon konnte die knapp einstündige Fahrt zum Okavango Delta beginnen. Dort angekommen warteten bereits die einheimischen Poler (Bootsführer) mit ihren traditionellen Mokoros (Einbaum-Booten) auf uns um uns zu unserem Camp mitten im Okavango zu bringen. Die Mokoros werden nicht mit einem Motor betrieben. Die Poler haben lediglich einen langen Holzstab zur Verfügung um das Boot voran zu bringen und die Richtung zu bestimmen.
Nachdem alle benötigten Lebensmittel und Utensilien für die zwei Tage verladen waren durften wir die Mokoros besteigen. Immer zwei Personen plus Poler in einem Mokoro. Anfangs war es ziemlich wackelig. Ein bisschen mulmig war mir schon. Aber mit der Zeit baute man vertrauen auf und konnte den Okavango und seine einzigartige Landschaft und Ruhe genießen.
Die Fahrt zum Camp dauerte gut zwei Stunden mit kurzen Stopps um die Landschaft zu genießen und Fotos zu machen.
Das Elephant Camp war unser Ziel für die nächsten zwei Tage. Die luxuriösen Zelte verfügten über je zwei Feldbetten mit Zugang zu einem eigenen „Badezimmer“ hinter dem Zelt. Jedes Zelt hatte seine eine eigene Busch-Dusche (3 Liter Gefäß mit Wasser) und eine Toilette. Ich war absolut begeistert. All diese Dinge werden ständig mühsam mit den Mokoros hierher gebracht und zu einem tollen Camp aufgebaut. Die Mühe hatte sich absolut gelohnt. Wir waren umgeben von absolut wunderschöner Natur. Außer unserer Gruppe und den Polern gab es kilometerweit niemanden. Außer Tiere natürlich.

Elephant Camp

Verpflegung
Am Abend machten wir mit einem der Poler einen Bushwalk um Tiere zu beobachten. Die einzige Waffe zur Verteidigung gegen Tiere war eine Machete. Diese kam zum Glück nicht zum Einsatz.

Gnu Herde
Viele Tiere sahen wir an diesem Tag nicht aber der Poler gab sich viel Mühe uns über das Okavango Delta und seine Vorfahren zu informieren.
Besonders beeindruckend haben mich in Afrika die afrikanischen Affenbrotbäume, auch Baobab Bäume genannt. Sie strahlen eine solche Kraft und Energie aus. Die Baobab Bäume können eine Höhe von 19 Metern erreichen und ein Durchmesser von 10,5 Meter. Einfach gigantisch!
Das was mir in Afrika unter anderem am meisten gefällt sind natürlich die Sonnenuntergänge. Immer wieder anders und wunderschön.
Zurück im Camp gab es ein lecker zubereitetes Abendessen und eine kleine Gesangs- und Tanzshow. Müde und glücklich schlief ich mit den Geräuschen der Natur und Tierwelt ein.
Am nächsten Morgen unternahmen wir einen zweiten Bushwalk und anschließend ging es nach einem Frühstück mit dem Mokoro wieder zurück ans Festland.
Ich kann einen Ausflug ins Okavango Delta mit den Polern definitiv empfehlen. Es gehört zu meinen absoluten Highlights in Afrika.
7 Comments
Sehr schön geschrieben und tolle Bilder. Da kriegt man richtig Fernweh 🙂
Dankeschön liebe Anne! Ich erinnere mich auch gerne zurück an diese tolle Zeit! 🙂 LG
Das Okavanga Delta habe ich schon länger ins Auge gefasst und hoffe, es auch mal in diese Tolle Ecke zu schaffen.
LG Sonja
Hallo liebe Namensvetterin 😊 Das Okavango Delta ist ein besonderer Ort. Noch eine unberührtes Fleckchen ohne viele Touristen. Allein die Fahrt im Einbaum war ein einmaliges Erlebnis! Freunde von mir haben auch einen Flug über das Delta gemacht. Muss auch sehr schön sein. LG Sonja
[…] Sonja erzählt auf Sunniest Way von ihrer zweitägigen Tour mit dem Mokoro […]
[…] und eine Safari im Chobe National Park. Im Okavango Delta machten wir eine zweitätige Tour im Einbaum (Mokoro) bevor es zu meinem absoluten Lieblings-Campingplatz (und Lodge) weiter ging; dem Elephant […]
[…] bist Du bei Sonja genau richtig. Von Angola bis Tansania ist alles dabei. So ist sie z.B. im Einbaum im Okavango Delta in Botswana unterwegs […]