Im Februar 2016 hatte ich die Möglichkeit für zwei Wochen nach Angola zu reisen und Bekannte aus Südafrika zu besuchen die dort in der Hotelbranche arbeiten.
Die ersten Fragen die ich mir damals stellte: Wo liegt Angola eigentlich und warum arbeitet man dort? Nach Befragung von Google war die Frage der genauen Position von Angola geklärt. Angola liegt in Zentralafrika zwischen Namibia und der Demokratischen Repulik Kongo und grenzt im Osten an Sambia. Es leben ca. 24,4 Mio. Menschen in Angola. In der Hauptstadt Luanda, welche direkt am Atlantischen Ozean liegt, leben laut Statistik 5 Millionen Menschen (die Dunkelziffer soll jedoch viel höher sein).
Einen Reiseführer vorab im Internet zu bekommen erwies sich als sehr schwierig bis unmöglich. Kein Wunder denn Angola ist nicht wirklich touristenfreundlich. Wie, weshalb und warum erfahrt ihr hier:
Visum
Deutsche Staatsbürger müssen vorab in Deutschland ein Visum beantragen. Es gibt hierfür die Botschaft in Berlin und das Generalkonsulat in Frankfurt am Main. Ich empfehle dies beim Generalkonsulat zu beantragen. Die Bearbeitungszeit dort beträgt nur zwei Wochen und kostet 150,- EUR (in Berlin dauert es vier Wochen und kostet 250,- EUR). Fragt mich bitte nicht warum es hier einen Unterschied gibt. Die Damen im Generalkonsulat sprechen sehr gutes Deutsch und konnten vorab alle meine Fragen beantworten. Für die Beantragung muss man zwei Visa Antragsformulare ausfüllen, ein Anschreiben beifügen, Kopie vom Hin- und Rückflugticket, 2 Passbilder, den Reisepass, internationaler Impfausweis, Kontoauszüge (Nachweis über den Besitz ausreichender finanzieller Mittel in Höhe von USD 200,00 pro Aufenthaltstag in die Republik Angola), die Verfügung einer Unterkunft, sowie einen Nachweis über die Gelbfieberimpfung. Gesagt, getan und nach zwei Wochen hatte ich mein Visum im Pass.
Anreise
Meinen Flug buchte ich sieben Wochen vor Abflug über swoodoo. Ich flog von Frankfurt am Main über London Heathrow nach Luanda mit British Airways. Am Flughafen in Frankfurt wurde bereits nachgefragt, ob ich ein Visum für Angola hätte. Die Dame am Schalter prüfte den Pass und dann ging es los.
Gesundheit und Klima
Nach Ankunft am Flughafen in Luanda wurde als erstes der Impfausweis mit Gelbfiebernachweis kontrolliert. Ohne diese hätte man das Land wieder verlassen müssen. Angola ist gemäß WHO Gelbfieber-Infektionsgebiet. Momentan hat Angola ein sehr großes Problem mit Gelbfieber. Auch Malaria ist hier im ganzen Land verbreitet. Dies liegt an den subtropischen Temperaturen von täglich 40 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 85%. Die nationale medizinische Infrastruktur Angolas ist im Vergleich zu europäischen Maßstäben sehr schlecht ausgebaut. Nur in Luanda und einigen weiteren größeren Städten ist eine medizinische Versorgung dauerhaft gewährleistet. In vielen ländlichen Gebieten ist die Möglichkeit einer medizinischen Versorgung bis heute praktisch nicht vorhanden.
Es regnet viel und die Straßen sind meist überflutet. Regenzeit ist von November bis April. Dann liegt die Niederschlagsmenge zwischen 500 – 1000 mm. Mit einem normalen Pkw ist das passieren der Straßen dann oft nicht möglich. Auch Fußgänger haben ihre Mühe bei diesen Wetterverhältnissen voran zu kommen. Die Straßen sind in einem ganz schlechten Zustand! Und der Verkehr rund um die Millionen-Stadt Luanda ist nervenaufreibend.
Wirtschaft
Die Amtssprache ist portugiesisch. Für mich, die gerne spanisch spricht, eine Herausforderung! Ich konnte zwar Plakate lesen und die Produkte im Supermarkt aber sobald sich zwei Einheimische unterhielten war ich raus. Neben portugiesisch werden noch ca. 40 weitere Sprachen und Dialekte gesprochen. Englisch sprechen nur sehr wenige Menschen.
In Angola herrschte bis 2002 der Bürgerkrieg. Die Wirtschaft Angolas leidet noch heute unter den Folgen des Bürgerkrieges. Während des fast vier jahrzehnte dauernden Krieges sind viele Menschen in die angrenzenden Länder geflüchtet (Namibia, Botswana, Sambia…). Nach Ende des Bürgerkrieges kam nur ein Bruchteil der Bevölkerung zurück ins Land.
Mehr zur Geschichte Angolas könnt ihr beispielsweise auf Wikipedia nachlesen.
Der größte Teil der Lebensmittel muss heute immer noch importiert werden und zwar aus Portugal, Südafrika und China. Die Preise für Lebensmittel sind horrend. Ungefähr dreimal so teuer wie in Südafrika. Der Preis für einen Liter Milch liegt bei € 2,70. Es wird zwar Kaffee, Zuckerrohr, Kartoffeln und Reis angebaut aber man könnte aus dem großen Land und dem vielen Regen viel mehr rausholen und weitere Arbeitsplätze schaffen. Ein großes Problem sind die Folgen des Bürgerkriegs: Landminen! Viele Bauern weigern sich die Felder zu bestellen und die Regierung unternimmt nichts zur Räumung der Minen.
Angola verfügt über ein großes Aufkommen an Bodenschätzen (Öl, Gold, Diamanten etc.) und ist das am stärksten wachsende Land in Afrika. Gleichzeitig lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut. Denn die Einkünfte aus den Rohstoffvorkommen kommen bei dem Großteil der Bevölkerung nicht an (wie so oft), sondern bei korrupten Nutznießern innerhalb der politisch und ökonomisch Herrschenden des Landes sowie einer sich langsam bildenden Mittelschicht (Quelle: Wikipedia). Laut der Mercer Studie ist Luanda die teuerste Stadt der Welt. Viele Firmen schicken ihre Mitarbeiter nach Luanda um die dort die Rohstoffgeschäfte abzuwickeln. Die Preise gerade für Mietwohnungen sind utopisch. Mehr dazu im Artikel von Mercer.
Der Tourismus im Land liegt brach. Es ist nach wie vor in einigen Teilen des Landes nicht sicher. Hier liegen Raubüberfälle an der Tagesordnung. Die einzigen Menschen die nach Angola reisen sind Geschäftsleute. Diese kommen in einem der zahlreichen teuren Hotels unter, führen ihre Verhandlungen vorwiegend im Rohstoff-Segment und fliegen zurück in ihr Heimatland. Die Hotels in Angola sind extrem teuer. Es gibt kaum ein Hotel unter $ 60,- pro Person und Nacht im DZ. Die meisten Jobs finden Einheimische in der Hotelbranche oder Gastronomie. Wer engagiert ist und womöglich etwas englisch spricht hat gute Chancen auf einen Job.
Die Bekannten aus Südafrika die ich in Angola besucht habe arbeiten dort in der Hotelbranche. Sie bauen ältere oder brachliegende Hotelanlagen wieder auf, überwachen die Bauarbeiten vor Ort und stellen letztendlich Personal und Management für den Hotelbetrieb ein. Ein sehr schöner Job wie ich finde der vielen Menschen dort die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz bietet. Die Hotels werden primär von Geschäftsleuten genutzt. Aber auch wohlhabenden einheimische Familie nutzen diese als Urlaubsdomizil um der Millionen-Stadt Luanda zu entfliehen.
Landschaft
Ich muss sagen das ich sehr geschockt war als ich ein wenig durch die Region Luanda gefahren bin. Aus Erzählungen wusste ich, dass es sehr schmutzig sein sollte. Zuerst dachte ich mir: So schlimm kann es gar nicht sein. Ich hab schon ein paar Länder in Afrika bereits und überall gibt es Müllberge und Deponien. Aber Angola hat ein massives Müllproblem. Und das trotz Müllabfuhr! Solche Müllberge habe ich wirklich noch nicht gesehen. Der Müll sammelt sich an und wird nach Wochen oder Monaten erst abgeholt. Die Plastiktüten sind auch hier ein große Problem. Im Supermarkt sind diese kostenfrei und es wird verschwenderisch damit umgegangen. Pro Tüte werden zwei Lebensmittel eingepackt. Aber woher sollen diese Menschen wissen was dies für Auswirkungen auf Natur und Umwelt hat? Sie sind ja gerade mal in der Lage die nötigsten Lebensmittel einzukaufen geschweige denn ihre Kinder in die Schule zu schicken! Es gehen weniger als zwei Drittel der Kinder im schulpflichtigen Alter zur Schule.
Aber diese Probleme sind ja in den meisten afrikanischen (und anderen) Ländern ein großes Thema und von heute auf morgen wird hier auch keine schnelle Lösung und Hilfe eintreten. LEIDER!
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Während meines zweiwöchigen Aufenthalts hatte ich leider keine Möglichkeiten das Land näher zu erkunden. Es gibt wohl viele Sehenswürdigen im ganzen Land. Allerdings sind die Straßenverhältnisse sehr schlecht. Hinzu kommen noch die hohen Preise für Mietwagen, Tanken, Essen und Unterkunft sowie die aktue Gefahr von Raub- und Überfällen. Es gibt einige Nationalparks aber nicht in allen sind Tiere zu finden. Höchstens ein paar Antilopen. Anhaltende Wilderei und der Bürgerkrieg haben Löwen, Zebras und Elefanten fast auf null dezimiert. Leider wird auch heute noch Handel mit Elfenbein betrieben.
Ich hab ein bisschen im Internet* recherchiert und wollte euch natürlich noch ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen:
Wusstest du, dass es in Angola (genauer gesagt in Lubango) neben Rio de Janeiro und Lissabon ein weiterer Christo Rei steht? Das Foto dazu gibts hier.
Zur Vorbereitung meiner Reise habe ich das fast einzige Buch über Angola gelesen das ich finden konnte. Das Buch heißt „Zeit für Afrika – Anleitung für Angola“ und ist von Autor Robert Pfrogner. Robert Pfrogner war viertausend Kilometer mit seinen Freunden und zwei Geländewagen von Namibia ausgehend in Angola unterwegs. Er schreibt von den vielen tollen Begegnungen mit den Einheimischen und den täglichen Herausforderungen mit Straßenverhältnissen, Benzinaufnahme und Polizeibeamten. Das Buch nimmt auf eine spannende Reise mit, lässt miterleben und mitfühlen. Man bekommt einen guten Einblick über Land und Menschen.
Robert Pfrogner
Zeit für Afrika – Anleitung für Angola
ISBN 978-3-7322-9246-2
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt
204 Seiten / Taschenbuch
16,99 € bei Amazon**
Hier noch ein paar Impresssionen aus der Provinz Luanda und Bengo:
Es war wieder eine interessante Reise und ich habe viel gelernt und gesehen. An manchen Tagen kann ich gar nicht schlafen vor lauter Ungerechtigkeiten und Ungleichgewichten auf dieser Welt. Wir dürfen nicht weggucken sondern müssen informieren und handeln. Jeder Mensch sollte etwas dazu beitragen. Wie dies Aussehen kann muss jeder für sich selbst entscheiden (Aufklärung, Spenden, Freiwilligenarbeit, Kauf von Fair Trade Produkten etc.). Wir haben eine Verantwortung auf dieser Welt. Nicht nur für uns sondern auch für andere (Menschen wie Tiere). Die meisten denken das man im Kleinen nichts ausrichten kann, aber das stimmt nicht! Jede Stimme zählt und jede Tat hilft ♥
Deine Sunny
*Die Bilder stammen von pixabay und dürfen kostenfrei und ohne Bildnachweis verwendet werden.
**Dieser Bericht enthält sog. Affiliate Links. Das heißt ich bekomme bei jedem Kauf der über einen der Links getätigt wurde eine kleine Provision. Das Produkt wird für dich dadurch nicht teurer. Keine Sorge. Ich benutze jedes der genannten Produkte und kann diese persönlich und mit gutem Gewissen empfehlen.
18 Comments
Ach, das schaut ja wirklich sehr, sehr trostlos aus! So schlimm habe ich es mir nicht vorgestellt. Hatte vor ein paar Monaten noch eine Doku über Angola gesehen (ZDF-Mediathek), aber da ging es um eine Rundreise von südafrikanischen Touristen im Land und die Probleme wurden nur angedeutet. Das Müllproblem macht mich so wütend und hilflos. Warum werden Plastiktüten überhaupt noch irgendwo auf der Welt kostenlos verteilt? Wie sehen die Einheimischen das Müllproblem? Es muss doch sehr streng riechen…
Weißt du für wen die Hotels aufgebaut werden, wenn es keine Tourismus gibt – alles nur für die Rohstoffhändler?
Es ist schlimm mit anzusehen wie die Kinder im Müll spielen! Die Menschen dort haben andere Probleme als sich über Plastiktüten Gedanken zu machen 🙁 Und ja, der Müll riecht bei der Hitze sehr! Die Hotels werden für die Geschäftsleute errichtet und für reiche Familien die außerhalb der Millionen Stadt Luanda Urlaub machen wollen. Diese flüchten nämlich am Wochenende ans Meer oder in ruhigere Vororte. Ja, diese Dokumentation hab ich auch gesehen. Es ist ja oft so das nur die positiven und tollen Seiten eines Landes gezeigt werden. Es steckt viel Potenzial im Land. Aber die Preise schrecken eindeutig ab! LG Sonja
Wow. Von Angola wusste ich ehrlich gesagt bis jetzt auch nicht viel. Das es so teuer ist, ist mir allerdings nicht neu. In einem Vortrag des Auswärtigen Amtes haben sie einmal gesagt, wie viel Beamten dort pro Monat bekommen. Ich habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, aber es war sehr viel mehr als zB in London oder anderen Großstädten. Damit lässt es sich in Angola ganz gut leben, aber reich sind die Beamten dadurch ganz sicher nicht. Alles andere ist eben nur so teuer.
Die Armut ist wirklich erschreckend und auch die Zahlen, die du nennst…
Einen guten Bericht über Angola gab es mal von dem Free Solo Kletterer Alex Honold. Dieser war in Angola zum klettern und die Doku dazu ist sehr spannend.
Liebe Grüße und vielen Dank für den spannenden Bericht,
Lynn
Liebe Lynn, vielen dank für dein Kommentar. 🙂 Vielleicht finde ich die Doku von Alex Honold noch im Internet. Danke für den Tipp! Es ist schade wie sich viele Länder entwickeln. Es steckt doch auch so viel Potenzial in Angola. Aber die hohen Preise schrecken Touristen natürlich ab! Und die tollen Hotelanlagen werden nur von Geschäftsleuten und reichen Einheimischen im Urlaub genutzt. Liebe grüße Sonja
Sehr eindrucksvoller Bericht – und leider auch sehr bedrückend. Ich hatte schon mitbekommen, dass Angola eher schwierig zu bereisen ist. Danke für die vielen Details, die ich bisher noch nicht kannte.
Liebe Beatrice, vielen lieben dank für deinen Kommentar! Ja es ist sehr erschreckend das ein Land mit so viel Potenzial und eigentlich auch guten finanziellen Mitteln doch so unattraktiv zu bereisen ist. Und auch das ein großer Teil der Bevölkerung nichts vom Kuchen abbekommt. Liebe grüße Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für diesen Beitrag, es ist wirklich interessant mal über ein völlig anderes Land zu lesen, eines das nicht zu den Top-Reisezielen gehört und insgesamt nur wenig Beachtung findet. Ich stelle mir Angola als kein einfaches Land vor, weder zum Reisen noch zum Leben, aber das macht es nicht weniger spannend und lohnenswert, wie ich finde. Es ist auf jeden Fall super, dass du deine Freunde besucht hast und dem Land damit überhaupt eine Chance gegeben hast! Sehr viele hätten sich vermutlich durch die widrigen Bedingungen schon abschrecken lassen. Danke für die Infos und unterschiedlichen Eindrücke! 🙂
Liebe Grüße
Chrissy
Liebe Chrissy, hab vielen dank für dein Kommentar! Ja ich denke es ist wichtig auch über Länder zu berichten die nicht auf der Bucket List stehen. Ich bin so wütend das ein Land das so reich an Bodenschätzen ist die Einnahmen nicht oder so gut wie gar nicht in die Infrastruktur, die medizinische Versorgung, die Bildungseinrichtungen, die Landwirtschaft etc. investiert! Liebe Grüße Sonja
Ja, kann ich dieses Gefühl auf jeden Fall verstehen und sicherlich ist der Unmut darüber in der Bevölkerung auch groß!
Ich habe mal im Internet ein bisschen zu Angola gestöbert und es ist neben dem Buch, das du vorgeschlagen hast, vor kurzem ein Buch erschienen, das sich sehr interessant anhört:
Blaue Dahlie, schwarzes Gold-Eine Reise durch Angola. Von Daniel Metcalfe.
Aber es stimmt, Literatur zu Angola ist insgesamt eher rar…
Liebe Grüße
Ein hochinteressanter Einblick! Da werde ich gleich mit Dir gemeinsam wütend, dass es bei so viel Potential soviel Armut in der Bevölkerung gibt, weil sich nur wenige bereichern.
Trotzdem finde ich es sehr spannend und auch mutig, dass Du diese Reise unternommen hast und uns jetzt einen Einblick in ein ziemlich unbekanntes Land geben kannst.
Liebe Tabitha, vielen lieben dank für dein Feedback! Ich freue mich sehr wenn ich einen Einblick in doch ein recht unbekanntes Land geben kann. Ja es ist erschreckend und traurig diese Missstände auf unserer Welt. Ich hoffe Angola schafft es noch seine Bürger am Erfolg teilhaben zu lassen. Und auch das der Tourismus noch anläuft. Potenzial ist ja da. Liebe grüße Sonja
Spannend – aber natürlich auch erschütternd zugleich was du von Angola zu erzählen hast. Dieses Land hatte ich bis jetzt überhaupt nicht auf dem Schirm und bis dato noch gar nichts darüber gelesen/gesehen. Ehrlich gesagt habe ich nicht einmal gewusst, dass in Angola bis vor kurzem Bürgerkrieg herrschte. Es ist wirklich unfassbar, dass in einem vom Krieg erschütterten Land, in dem die Menschen sowieso nichts mehr haben, auch noch die Preise unverschämt hoch sind.
Danke, dass du deine Eindrücke hier mit uns teilst! VLG, Anita
Liebe Anita, ganz herzlichen dank für deine Nachricht. Es wird leider nicht das einzige Land auf dieser Welt sein wo solche Ungerechtigkeiten auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Sehr traurig und unverständlich! Ich hoffe es findet bald ein Umdenken statt. Ganz liebe grüße zurück, Sonja
unbeschreiblich, welche zustände an manchen orten der welt herrschen, wahnsinn. erschütternd und traurig.
Danke dir für den Bericht aus Angola. Ich wusste schon einiges über das Land, aber dein Artikel zeigt nochmal ganz andere Eindrücke. Es ist immer wieder traurig zu sehen, wie Kinder im Müll spielen und die Umwelt verschmutzt wird. Gerade die Plastiktüten, die du angesprochen hast, sind da ein großes Problem, das aber leider in vielen so genannten 3-Welt-Ländern der Fall ist. Bis heute habe ich mich noch nicht daran gewöhnt, dass sie einem alles in gefühlt 100 schwarze Plastiktüten einpacken wollen. In Ghana würden diese Plastiktüten erst zwischen 2006 und 2007 wirklich eingeführt und da ist es ähnlich wie in Angola und die Umweltverschmutzung in Teilen des Landes relativ hoch. Trotz Müllabfuhr. Würdest du denn dennoch nochmal nach Angola reisen, solltest du die Möglichkeit haben, oder würdest du es eher als „einmal gesehen und gut ist“ bezeichnen?
Liebe Grüße, Wibke
Liebe Wibke,
vielen Dank für dein Feedback. Ja die Müllproblematik ist in den meisten afrikanischen Ländern ein großes Problem. Aber woher sollen die Menschen wissen wie sie damit umgehen sollen wenn es ihnen niemand zeigt oder aufklärt? Man müsste schon in der Schule damit anfangen die Kinder aufzuklären. Aber das wird wohl noch Jahre dauern bis sich etwas verändert. Wenn ich nochmal die Chance bekäme dann würde ich sicherlich wieder nach Angola reisen. Ich hab ja nicht wirklich viel von diesem großen Land gesehen. Dann würde ich aber eher in den Süden reisen. Man wägt halt auch ab gerade wenn Länder so teuer sind. Liebe Grüße Sonja
Hallo Sunny,
Ein interessanter Bericht, ich hätte mir sogar noch mehr Text und Bilder gewünscht, eben weil Angola so unbekannt ist für mich.
Was ich aber nicht verstanden habe, wieso das Land eines der teuersten der Welt ist? Die Preise sind für den Lebensstandard wohl relativ hoch, aber im Vergleich zu vielen anderen Ländern weltweit noch günstiger. Was kostet dort denn Essen gehen, Früchte auf dem Markt, Taxi fahren, etc. usw. Kannst du dazu noch ein paar Einblicke geben?
Lg, Nina
Hallo liebe Nina,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich war leider nur zwei Wochen in Angola und war in dieser Zeit auch am arbeiten und von meinen Bekannten eingeladen.
Angola ist deshalb so teuer, weil 90% aller Waren aus dem Ausland (Portugal und China) importiert werden müssen. Du zahlst für einen Liter Milch schon mal 2,- EUR. Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel hab ich nicht genutzt da ich ja wie gesagt bei meinen Bekannten gewohnt hab. Essen gehen kostet pro Person zwischen 30-45 USD (Getränk mit Vorspeise und Hauptgang). Hotels liegen so im Durchschnitt bei 160,- USD im Doppelzimmer. Preisangaben beziehen sich auf die Region Luanda.
Ich hab hierzu noch was Interessantes im Internet gefunden das die Situation ganz gut erklärt:
„Der beschwerliche Kampf für die Unabhängigkeit, auf den der Krieg folgte hat alles zerstört. Erst die Unabhängigkeit. Im Jahr 1975 verließen mindestens 300.000 Portugiesen Angola. Ärzte, Zahnärzte, Anwälte, Geschäftsleute, Klempner, Mechaniker, Staatsangestellte, Professoren. Innerhalb von Monaten stand Angola ohne qualifiziertes Personal da. Es gab niemanden, der wusste, wie die Finanzen des Staates verwaltet werden mussten. Als zweites der Krieg. Die Kriegsanstrengungen saugten sämtliche Geldressourcen auf, die in die Gesundheit, Bildung und Infrastruktur des Landes hätten fließen sollen. Multipliziert man diese Situation mit 30 Jahren erhält man Luanda.
Mit den hohen Gaspreisen der letzten Jahre, sind auch die Transportkosten gestiegen und in der Folge alle Produkte. Die Situation hat sich so entwickelt, dass sogar in Angola produzierte Artikel mehr kosten als importierte. Warum? Ökonomen dürfen mich gerne korrigieren, aber es scheint, als ob dies etwas mit dem Gesetz über Angebot und Nachfrage zu hätte. Wenn man etwas jetzt will, muss man mehr bezahlen.“
Das Land verfügt über keine Industrie. Alles wird importiert. Es wird ins Land eingeführt und im Hafen ist kein Platz mehr. Die Schiffe ankern zwei bis drei Monate auf hoher See und warten auf die Erlaubnis, ihre Ladung zu löschen. Erst vor Kurzem gab es in der Landwirtschaft erste Schritte, aber nur in Gebieten, in denen es keine Landminen gibt. Ich habe gehört, dass es in neuesten Statistiken heißt, die Hälfte des anbaufähigen Landes in Angola sei vermint. Solange das Land noch nicht von Minen befreit ist, wird nichts getan. Deshalb müssen sogar Nahrungsmittel importiert werden.
Ich hoffe man bekommt die Situation in den nächsten Jahren in den Griff. Aber du weißt ja wie das mit Korruption und geldgierigen Politikern ist…
LG
Sonja