Die Usambara Berge – Grüne Lunge Tansanias
Nach zwei Tagen Arusha und zwei Tagen Safari hieß es auf in die Usambara Berge nach Lushoto. Wir nahmen den Bus um 06:00 Uhr von Arusha nach Lushoto. Die „Horrorfahrt“ von 300 km dauerte acht Stunden! Ich kann gar nicht sagen was das schlimmste war! Wahrscheinlich die laute afrikanische Musik die den ganzen Bus während der Fahrt beschallte. Hinzu kam die Hitze, die ständigen Stopps wo Leute versucht haben einzusteigen oder auszusteigen obwohl eh kein Platz mehr vorhanden war. Aber hier in Afrika passt immer noch einer rein! Egal ob Minibus oder auf dem Motorrad, es wird Platz geschaffen! 🙂
Auf dem Weg nach Lushoto kamen wir an Moshi vorbei. Von Moshi aus hat man an klaren Tagen einen super Blick auf den Kilimandascharo. Als wir Moshi näher kamen war der Kili mit Wolken bedeckt. Kurz darauf klarte der Himmel auf, die Sonne kam raus und wir hatten freien Blick aus dem Bus auf den Kilimandascharo. Ein majestätischer Anblick. Wir konnten es nicht glauben das wir gerade am Kili vorbei gefahren sind! Der höchste Berg Afrikas mit 5895 m Höhe und sogar der höchste freistehende Berg der Welt! Er wird auch das Dach Afrikas genannt und ist UNESCO Weltnaturerbe! Bei klarem Wetter ist er von Tansania und Kenia aus sichtbar. Wissenschaftler befürchten, dass in 15 bis 20 Jahren die Eiskappe geschmolzen sein könnte.
Ein absolutes Highlight auf unserer Reise durch Afrika. Einer meiner größten Träume ist es einmal den Kilimandscharo zu besteigen.
Eigentlich standen die Usamabara Berge nicht auf unserem Programm aber durch Facebook und Empfehlungen von anderen Reisenden hatten wir uns überlegt einen Abstecher zu machen. Auf die Wanderung in den Bergen freuten wir uns. Die Usambara Berge liegen östlich an der Grenze zu Kenia. Sie gehören zu den nicht-vulkanischen Eastern Arc Mountains, die vor 100 Mio. Jahren aufgefaltet wurden. Die Landschaft unterwegs war wirklich wunderschön.
Guide
Über Facebook wurde uns der Guide John empfohlen. Ihn kontaktierten wir vorab und besprachen mit ihm unsere geplante dreitägige Wanderung durch die Berge.
Am Busbahnhof in Lushoto wurden wir bereits von John erwartet. Er hatte uns direkt ein Guesthouse reserviert in dem wir uns nach der langen Fahrt ausruhen konnten.
Wanderung
Direkt am nächsten morgen ging unsere dreitägige Wanderung durch die Berge los. Punkt 08:30 Uhr machten wir uns auf den ca. 60 Kilometer langen Weg. Ziel war der Ort Mtae. Das kleine Bergdorf liegt am äußersten westlichen Zipfel der West Usambara Berge auf 1670 m Seehöhe und an guten Tagen kann man sogar bis zum 160 Kilometer entfernten Kilimandscharo gucken.
Die Herausforderung war das packen für die dreitägige Wanderung. Wir konnten nur einen kleinen Tagesrucksack mitnehmen! Wir packten nur das nötigste ein (Wechselkleidung, Flip Flops, Waschzeug, Kamera, Sonnenhut, Sonnencreme, Sonnenbrille, Baumwoll-Inlet und Wasser). Da war mein kleiner 22 Liter Rucksack schnell voll.
Unser Guide John ist wirklich ein toller Mensch. Die ganze Zeit hat er nach uns geguckt, sein Tempo angepasst und war total ruhig und ausgeglichen. Er hat uns über sein Volk, den Samba (von Usambara) erzählt und uns alle Fragen zu Tansania, der Natur und den Tieren beantwortet.
Am ersten Tag wanderten wir noch in der Nähe der Straße entlang und dann durch kleine Dörfer. Die erste Etappe war 22 Kilometer lang. Von Lushoto nach Lukozi.
Zum Lunch bereitete uns John ein leckeres Mittagessen zu. Es gab Chapati (wie Pfannenkuchen nur neutral) mit Avocado/Gurke/Tomaten/Karotten Salat und zum Nachtisch leckeres Obst. Es war zum Glück recht angenehm von den Temperaturen.
Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Gästehaus. Unsere Füße taten höllisch weh und wir spürten jeden Knochen. Wir bezweifelten den nächsten Tag komplett durchhalten zu können. Nach leckerem tansanischen Essen und einem Serengeti Premium Lager gingen wir früh ins Bett um am nächsten Tag fit zu sein.
Der nächste Tag begann mit einer sehr kalten Dusche. Irgendwie ging unser Heißwasserbeuler nicht. Katzenwäsche musste ausreichen.
Und die Wanderung ging weiter. An Tag zwei wanderten wir durch viele kleine Dörfer und durch bewirtschaftete Felder. Die Menschen bauen hier Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten, Mais, Zuckerrohr, Kohl und vieles mehr an. Eine wirklich sehr harte Arbeit ohne Maschinen und bei dieser Hitze!
Es war viel heißer als am ersten Tag und wir spürten jeden Muskel. John motivierte uns weiter zu laufen und versprach uns tolle Aussichten auf dem Weg zur zweiten Unterkunft.
Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Kloster. Hier leben ca. 70 Nonnen und bieten Gästen ein Bed & Breakfast an. Die gesamte Anlage war sehr gepflegt. Die Nonnen bauen hier viel Gemüse und sogar Weintrauben an.
Unsere Unterkunft war wirklich sehr liebevoll gestaltet. Heißes Wasser zum duschen gab es nicht aus dem Hahn. Die Nonnen brachten jedem Gast einen großen Eimer mit heißem Wasser. Ich hatte erst meine Zweifel ob dies wirklich so klappt aber ich wurde eines besseren belehrt. Mit einer Kelle konnte man das Wasser aus dem Eimer über den Körper schütten. Nach dem anstrengenden Tag und 20 Kilometern wandern eine tolle Erfrischung. Es ist wirklich schön mit welch einfachen Mitteln und zum Teil mit wenig Habseligkeiten man glücklich sein kann…
Nach der Dusche haben uns die Nonnen noch ein leckeres Abendessen zubereitet. Danach fielen wir kaputt ins Bett und träumten bereits von unserer letzten Wander-Etappe.
Tag 3 war laut unseres Guide John die einfachste Etappe. Solchen Aussagen ist in Afrika generell nicht zu trauen. 🙂 Aber John hatte recht. Wir wanderten durch Kiefernplantagen. Wir kamen uns vor wie in Deutschland im Taunus!
Mittagessen gab es typisch tansanisch mit Bohnen, Reis, Gemüse…
Hier in Afrika tragen die Frauen wirklich noch alles auf dem Kopf. Es gibt auch nicht wirklich viele Alternativen auf dem Land.
Die letzten Kilometer nach Mtae.
Anne und ich sind die letzten Meter gerannt. Wir hatten es tatsächlich geschafft. 60 Kilometer wandern in drei Tagen. Und ich hatte mir nur eine Blase gelaufen! Wir waren sehr stolz auf uns.
Belohnt wurden wir am Abend mit einem tollen Sonnenuntergang in Mtae. Der Ausblick war fantastisch.
Anschließend ging es Abendessen. Es gab Spaghetti. Boah wie lecker Spaghetti schmecken können nach zwei Wochen einheimischer Küche. Interessant waren auch die Poster im Restaurant.
Wir sind direkt nach dem Abendessen ins Bett gegangen.
Unser Bus am nächsten morgen Richtung Lushoto ging um 04:45 Uhr! Wenn man diesen Bus verpasst hat muss man leider einen Tag später fahren. Wir waren vielleicht müde. Aber wir hatten eine tolle Zeit beim wandern. Man kann seinen Gedanken nachgehen und die Natur bewundern. Es ist beeindruckend unter welch einfachen Bedingungen die Menschen hier Leben (müssen). Da können wir uns eine Scheibe abschneiden.
Die Usambara Berge sind eine wirklich Empfehlung. Gerne gebe ich die Kontaktdaten von unserem Guide John weiter. Bei Interesse bitte eine persönliche Mail an mich.
Unterkünfte Lushoto
Milemileni Guest House
The Lawn’s Hotel
Avocado Lodge
Kanaani Resthouse
Green Farm Friends Lodge
Essen und Trinken
In ganz Tansania ist Ugali (Maisbrei) das Hauptnahrungsmittel. Es wird gekocht mit Kochbananen, Spinat und Bohnen. Ugali isst man als Beilage zu Fleisch oder Eintöpfen. Die Mahlzeiten sind sehr fetthaltig denn man versucht lange satt zu bleiben.
In Tansania kann man auch ganz lecker Bier trinken. Einige der Biere werden nämlich nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Folgende Biere sind weit verbreitet: Serengeti Bier, Kilimanjaro Bier, Safari Bier und Bananenbier.
Tierwelt
Die Tierwelt in Tansania ist überwältigend. Neben den Big 5 in den Nationalparks gibt es zahlreiche Vogelarten und Kleintiere in den Usambara Bergen.
Natur
Die Pflanzenwelt ist so vielfältig wie das Land selbst. Es gibt viele Baoba sowie Akazienbäume anzutreffen. In den Usambara Berge waren viele Laub und Nadelbäume zu finden sowie wunderschöne Blumen und Büsche. In der Nähe der Küste sieht man vermehrt Palmen. Sie dienen der Industrie für Fette, Öle und Nahrungsmittel. Auf Sansibar sind zudem viele Vanille, Nelken und andere Frucht- und Gewürzbäume zu finden.
Tipp
Unbedingt vorher Geld wechseln bevor. Es gibt zwar Geldautomaten in Lushoto aber es ist nie ganz sicher ob die Automaten funktionieren oder Geld ausgegeben werden kann.
Eine Übersicht zu Preisen und Ausgaben in Tansania und auf Sansibar findest du hier.
Den Guides auf jeden Fall Trinkgeld nach der Tour geben. Sie geben sich so viel Mühe und sind sehr engagiert.
Auch wichtig ist die richtige Ausstattung und Kleidung für Tansania (Safari und Baden).
Meine Safari Packliste findest du hier.
Die Einheimischen freuen sich wenn man ein paar Worte Kiswahili mit Ihnen spricht. Zur Begrüßung oder zum Abschied ist dies höflich und zeigt Interesse an der Kultur und dem Leben. Nachstehend ein paar praktische Wörter.
Kiswahili
Kiswahili | Deutsch |
---|---|
jambo | Guten Tag! Hallo |
kwa heri | Auf Wiedersehen! |
ahsante sana? | Wie geht es dir/Ihnen? |
mzuri sana | sehr gut |
asante (sana) | danke (sehr) |
sijambo | mir geht es gut |
mzungu | Weißer,Tourist |
karibu sana | Herzlich Willkommen |
maji | Wasser |
pome / bia | Bier |
chakula | Essen |
Ein schönes Buch mit weiteren Wörtern und Redewendungen ist dieses:
Weitere Buchempfehlungen von mir:
*Dieser Bericht enthält sog. Affiliate Links. Das heißt ich bekomme bei jedem Kauf der über einen der Links getätigt wurde eine kleine Provision. Das Produkt wird für dich dadurch nicht teurer. Ich kann diese Produkte persönlich und mit gutem Gewissen empfehlen.
13 Comments
[…] Der Einstieg in ein wirklich tolles Afrika-Abenteuer. Anschließend ging es zum Wandern in die Usambara Berge. Hier verbrachten wir mehr Zeit als geplant, da es hier so schön war und wir auf der Irente Farm […]
Hey Sunny,
beim schmöckern deines/eueres Reiseberichts habe ich auch Lust bekommen!
Ich bin schon voller Vorfreude auf mein erstes Mal Afrika! Im November ist es endlich soweit, wir werden dieses schöne Land bereisen.
Kannst du uns vielleicht ein paar Tipps zum organisiseren des Trips geben? Auch wenne s bei dir schon 3 Jahre her ist.
Grüße
Hallo liebe Esther,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Wie viel Zeit habt ihr für Tansania? Also die Usambara Berge kann ich auf jeden Fall empfehlen. Wenn du magst dann schick ich dir die Nummer von John unserem damaligen Guide. Falls seine Nummer noch aktuell ist. Generell muss man nicht viel organisieren. Tansania ist kein Land was vom Tourismus überrollt wird. Selbst die Safari haben wir zwei Tage vorher gebucht. Wenn ihr noch nach Sansibar reist dann würde ich schon was buchen. Meistens war das Buchen der Unterkünfte über die App günstiger als über die Website am PC. Du kannst mir auch gerne eine Email an sonja(at)sunniestway.com schreiben wenn du die Nummer von John haben willst.
Schöne Reise und liebe Grüße
Sonja
Hallo,
Ich reise im November nach Tansania und möchte unter anderem in die Usambara berge fahren.
Hast du zufällig noch Kontaktdaten von eurem Guide John?
Ganz liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
ich hab dir eine Email mit den Kontaktdaten geschrieben. Hab eine ganz wundervolle Reise! Meld dich gerne mal und berichte wie es John geht falls du ihn triffst.
Lieben Gruss
Sonja
Hi Sunny, ich habe deinen Reisebreicht gelesen und bin im Dezember in Tansania und auch in den Usambara Mountains. Magst du uns noch ein paar Tipps und v.a. gerne einen Kontakt zu einem Guide schicken mit dem du/ihr tolle Erfahrungen gemacht habt. Danke dir. Max
Hi Max,
ich hab dir eine Email geschrieben bzgl. deiner Fragen.
Lieben Gruss
Sonja
Bitte könntest du mir den Kontakt John, der Bergführer aus den Usambara Bergen schicken!
Danke!
Hallo Edelgard, Ich hab dir eine E-Mail geschrieben mit den Kontaktdaten von John. Schöne Grüße Sonja
Hi Sunny,
könntest du mir auch den Kontakt von John schicken und evtl. noch Infos zur Unterkunft/ oder eine Internetadresse?
Vielen Dank!
Hallo Sonja,
ich weiß ich schreibe ein paar Jahre nach Veröffentlichung deines Artikel. Ich bin aber sehr beeindruckt von deinen Erfahrungen. Vielen Dank für das Teilen dieser.
Ich möchte gerne eine Trekking-Tour in den Usambara Bergen machen, habe da aber Probleme bei der Planung. Kannst du vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich am besten vorgehen sollte. Benötige ich einen Guide und wenn ja, wo finde ich preisgünstig einen?
Vielen Dank
Hallo Timo,
danke für deine Nachricht. Ich habe dir eine Email geschrieben! Viele Grüße Sonja
Hallo Sunny,
ich wollte dich gerne nach den Kontaktdaten von John, eurem Guide in den Usambara Mountains fragen. Ich hatte selbst vor 4 Jahren eine Tour mit John gemacht, habe aber leider seine Nummer nicht mehr.
Viele Grüße
Stefan